Viele Seelen leben in der Brust des seit Jahren in Karlsruhe lebenden Komponisten und Gitarristen Matthias Ockert. Von Hause aus nicht nur in der Musik sondern auch der Architektur ausgebildet, vereinen sich in seiner Person Wissenschaft und Kunst, Ästhetik und Technik, Innovation und Tradition, Klassik und Neue Musik mit einem ausgeprägten Faible für Jazz und Rock. „Signals from the Cool“ nennt er sein neues Album, das er mit seinem grenzwandelnden Polytheistic Ensemble und Gästen des Neue-Musik-Ensembles TEMA eingespielt hat und dessen Erscheinen er heute feiert. Ob man nun dem Gedanken folgen will, dass sich in dieser Musik Lichtdaten von eiskalten Objekten am Rande unseres Sonnensystems manifestieren oder nicht, scheint angesichts der ebenso waghalsigen wie reizvollen Musik einigermaßen egal. Zwischen ohrschmeichelnder Melodiösität und rockigem Biss, zappaesker Sprunghaftigkeit, solistischer Improvisation, straff organisiertem Ensemblesound, jazziger Atmosphäre und sphärischen Sprengseln bietet sich hier ein in allen möglichen Klangfarben schillerndes Juwel, das tatsächlich von einem anderen Stern herüberzuwinken scheint. Mit dieser Veröffentlichung fügt sich Ockerts Ensemble bestens in die spannenden Explorationen, die sich derzeit vermehrt jazzige Großformationen abseits der klassischen Big-Band-Wege leisten. > Jubez am Kronenplatz, Karlsruhe, 20 Uhr