Klappeauf - Karlsruhe
Archiv: 05.2016
Musik Querbeet

 

Voodoo Kiss

Verwurzelt in der Bluesrock-Tradition > Die Musik der Band lässt sich durchaus auch vom Namen her beschreiben: „Es gibt den Song von Mr. Big, und der Titel hat mich gleich angesprochen. Diese Gegensätze: Voodoo für das Dunkle und Kiss für was helles, fröhliches, das passt einfach: Bluesrock, Voodoo und dann trotzdem noch was für die Ladies“, lacht Gitarrist Pascal Petek. Voodoo Kiss sind verdammt jung und finden es das Normalste auf der Welt, Bluesrock zu spielen, eigentlich die Musik ihrer Eltern.

Kein Wunder: Drummer Jonathan Reisets Vater spielt Gitarre in einer Blues-Coverband, „und hat BB King, Cream und solche Sachen“ gehört und Basser Philip Kunz hat ein Kassettendeck (!) im Auto, auf dem er die alten Zappa-Kassetten seines Vaters hört. „Uns hat man schon gesagt: Macht mal was Neues, eure Musik ist 'ausgehört', da kann nichts mehr kommen.“ Das hält die vier nicht davon ab, die vordergründig eng gesteckten Grenzen des Genres neu zu vermessen. „Neu erfinden kann man das Rad nicht, man kann es aber schneller zum Laufen bringen und so den Bluesrock in die Moderne zu katapultieren“, versucht Pascal eine Erklärung. Immerhin haben sie keine langen Haare. Noch etwas unterscheidet sie von den „alten“ Bluesrockern: „Wir haben keine klischeehaften Zehn-Minuten-Blues-Soli“.

Sänger Sebastian Önder ist mit 33 Jahren der mit Abstand älteste in der Band, hat schon mal mit Aggressive Tears eher punkige Musik gemacht und es damit immerhin bis ins Vorprogramm von Across The Border geschafft. Als Inspiration nennt er unter anderem Joe Cocker: „Der hatte dieses Rotzige, Dreckige. So würde ich gern klingen.“ Soweit weg davon ist er nicht. Wenn er singt „A smoky room, lipstick kiss, a soul for sale“, klingt das wie aus dem echten Leben gebrochen. Neben den musikalischen Qualitäten braucht es auch Ausstrahlung. Das kommt nicht von heute auf morgen, aber je mehr Auftritte, um so früher. „Es braucht Charme und eine leichte Prise Arroganz gehört noch dazu“ sagt Pascal, und seine Kollegen lachen, „Aber es sind auch echte Emotionen, wenn wir auf der Bühne stehen und uns angrinsen“, betont Sebastian. Bluesrock-Konzerte werden in diesen Tagen überwiegend von älteren Männern in karierten Hemden besucht. Sehen Sie da ihre Zukunft? „Mir ist es egal, für wen ich Musik mache. Hauptsache, die wissen es zu würdigen.“


> Live am Sa 7. Mai 2016 um 19:00 Uhr, beim New Bands Festival im Tempel, Karlsruhe, Hardtstraße 37a

Tempel

Hardtstraße 37a

76185 Karlsruhe

0721 / 554174

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