Café Europa: Ulrike Meinhof

„… und natürlich kann geschossen werden!“
Terrorismus steht gegenwärtig weltweit im Blick der Menschen. Furcht und Schrecken verbreitende Gewalt, die von fanatischen Irren aus tiefster Überzeugung recht zu handeln, zunehmend unseren Alltag und unser Bewusstsein prägt. In Deutschland erinnert man sich da vielfach an die 70er Jahre, als der Terror auch ganz nah und doch auch ganz anders das Leben der Gesellschaft prägte. Eine Person, die sich mit dem damaligen Terror, der freilich bereits damals international verknüpft war, symbolhaft verbindet war Ulrike Meinhof, eine renommierte Kolumnistin in der Bundesrepublik der 60er Jahren. 1970 ließ sie ihr bürgerliches Leben hinter sich, um in den Untergrund zu gehen und die Rote Armee Fraktion mitaufzubauen. Sie sah darin den einzigen Weg, um für politische und soziale Gerechtigkeit zu kämpfen. Nach verschiedenen gewaltsamen Aktionen wurde sie 1972 verhaftet, drei Jahre später stand sie zusammen mit Gudrun Ensslin, Andreas Baader und Jan-Carl Raspe in Stuttgart-Stammheim vor Gericht. Am 9. Mai 1976 wurde Ulrike Meinhof tot in ihrer Gefängniszelle aufgefunden. In einer szenischen Lesung spürt das Café Europa der Badischen Landesbühne auf den Spuren eines widersprüchlichen Lebens ihrem Weg von der angesehenen Journalistin zur Staatsfeindin Nummer eins nach. > Probenfabrik Bruchsal, Wilderichstr. 31, 11 Uhr