Klappeauf - Karlsruhe
Archiv: 04.2016
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Bier macht den Mensch

Bier > Was eine deutsche Identität ist, weiß vermutlich keiner so richtig. Einige haben diese Frage für sich beantwortet, indem sie die Begeisterung für das Bier als typisch deutsch halten. Ob sie dabei die Mehrheit hinter sich haben? „Man weiß es nicht. Es ist auch egal.“, sagte mal ein weiser Mann an einem Tresen. Dass Bier in der Geschichte der Menschheit von großer Bedeutung war, kann man allerdings nicht bestreiten. Schon vor rund 5000 Jahren stand im Gilgamesch-Epos , dass erst das Bier den Menschen ausmacht. Eine Triebfeder für Innovationen war es allemal. Beispielsweise stellte Carl von Linde seine ersten Kältemaschinen natürlich in Brauereien auf. Der ehemalige Reichskanzler und Außenminister Gustav Stresemann machte sich über den Verschluss von Bierflaschen so seine Gedanken und schrieb seine Doktorarbeit über das Thema "Das Wachstum der Berliner Flaschenbier-Industrie". Eine sehr treffende Einstufung des Getränks stammt übrigens von Martin Luther: „Wein ist immer hoch theologisch, gesegnet und steht in der Bibel; Bier aber ist einfach menschlich.”

Apropos Luther: Als zufällig ein Mitarbeiter beim Hefte verteilen unseren menschgewordenen Albtraum am Tresen seiner Stammkneipe traf, wurde ihm gerade wieder eine voller Bierkrug hingestellt und er seufzte darauf hin die Worte Martin Luthers: „Hier stehe ich, ich kann nicht anders. Gott helfe mir!“ Zugegeben, auch Luther hatte, bevor er das sagte, einen ganzen Krug Bier getrunken. Aber er stand danach nicht mehr an einem Tresen mit einem weiteren Bier in der Hand, sondern vor dem Reichstag. Naja, Gottes Hilfe braucht unser Albtraum für das Austrinken auch nicht. Jetzt bekommen auf einmal alle Lust auf ein Bier. Ja dann: auf geht´s! Der Tresen ruft.









Foto: DBB