Der Mann hat keinen guten Ruf. Seit zwei Jahrtausenden steht sein Name für Verrat, Eigennutz und Feigheit. Der Grund dafür scheint auf der Hand zu liegen. Für ein Schmiergeld von dreißig Silberlingen verriet er Jesus Aufenthaltsort. Doch in jedem Zeitalter gab es Spekulationen über Judas und seine Motive. Und auch heute ist die Sache mit Judas nicht so eindeutig. Die niederländische Autorin Lot Vekemans, deren Stück „Gift“ jüngst am Badischen Staatstheater auf dem Spielplan stand, hat einen vielbeachteten Monolog geschrieben, der die Rolle des klassischen Antihelden reflektiert. Mit seiner „OneManGroup“, in der er sich neben dem Schauspiel auch um Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, das Management, die Regie, die Technik und die Kasse kümmert, ist Frank Sollmann nach über fünf Jahren wieder mit einer eigenen Produktion zu Gast in der Stadtmitte, wo er für einige Jahre versuchte, einen Off-Theaterspielplatz zu etablieren.
> 18., 19. und 26. März 2016, jeweils 20.30 Uhr, Die Stadtmitte, Baumeisterstr. 3, Karlsruhe