Seine Bilder versprühen etwas Märchenhaftes, eine geheimnisvolle Aura, die sich aus der Tiefe ihrer vielfach überlagerten Transparenzen speist. Es sind Menschenbilder, die weniger Porträts einer äußeren Hülle, als vielmehr Protokoll einer Bewegung, eines dramatischen Prozesses oder eines Seelenzustandes zu sein scheinen. Es sind Malereien, die eindeutig zeichnerische Züge tragen und gerade durch das Abtragen von Farbschichten das Gemeinte aus der Farbe zu schneiden oder zu ritzen suchen. Sind bei Waldemar Zimbelmann die Grenzen zwischen Malerei und Zeichnung fließend, so sind es die zwischen Figuration und Abstraktion mindestens ebenso. Eine Entwicklung die bei dem mittlerweile in Hamburg lebenden früheren Meisterschüler von Erwin Gross an der Karlsruher Kunstakademie gerade in den vergangenen beiden Jahren zusätzlich an Fahrt gewann. Die oftmals nur angedeutete Silhouette von Menschen, Tieren, Häusern oder Landschaft mündet in Zimbelmanns Bildern in ein Zerfließen von Form, Körper, Zeit und Raum, aus dem sich seine surrealen Narrationen bruchstückhaft herausschälen.
> 16. Januar bis 27. Februar 2016, Meyer Riegger Karlsruhe, Klauprechtstrasse 22, Di-Fr 11 bis 18 Uhr, Sa 11 bis 14 Uhr