Der Wahlberliner gilt als der mysteriöse Pianist mit der Antilopenmaske. Die sardische Karnevalsmaske hat der norddeutsche Musiker gewählt, um seiner sonambulen Klaviermusik ein passende Gesicht zu geben und seine Unsicherheit auf der Bühne zu verstecken und sich damit den nötigen Freiraum zu verschaffen, den er zur Entfaltung seiner künstlerischen Persönlichkeit braucht. Viel weniger Mysterium, als gedacht, und volle Konzentration auf eine berührende, stimmungsvolle Klaviermusik, die viel mehr Pop als Neoklassik sein will. Anheimelnde Miniaturen, die ein wenig an Erik Satie erinnern, aber auch an Coldplay oder Radiohead. Lamberts zweites Album „Stay In The Dark“ ist ein schönes, forschendes Klavierwerk zwischen klassischer Romantik, modernem Minimalismus, modalem Jazz und dezidiert poppigem Zugriff. > Jubez am Kronenplatz, 20.30 Uhr