Klappeauf - Karlsruhe
Archiv: 10.2015
Verschiedenes Filme

 

70 mm-Filmfestival

Alle Jahre wieder im Herbst wird die Schauburg, Marienstr. 16, zum Mekka der kleinen, aber unbeugsamen, über alle Welt verstreuten Fangemeinde des größten Filmformats überhaupt, des 70mm-Films. Das ist zwar im Zeitalter des digitalen Films so gut wie nicht mehr im Gebrauch, aber gerade das macht die überschaubare Zahl der Filme, die je in diesem Format gedreht wurden, zu cinephilen Liebhaberobjekten.
Als eines der wenigen Filmtheater der Welt verfügt die Schauburg über die entsprechenden Projektoren und über eine gekrümmte Cinerama-Leinwand.
Elf Filme zeigt die Schauburg vom 9. bis 11. Oktober. „Signale – ein Weltraumabenteuer“ (9., 11 Uhr) ist ein Science Fiction-Film aus der DEFA-Produktion. Die Ausflüge der DDR ins Weltall zeichnen sich durch die Abwesenheit von Action und Spannung aus. Mittlerweile wirken sie selbst wie die etwas kryptischen Relikte einer vergangenen Epoche.
„Vertigo“ (9., 13 Uhr) ist der visuell betörendste Film von Alfred Hitchcock, ein suggestiver Thriller über einen Polizeibeamten (James Stewart) mit Höhenangst, der sich in eine geheimnisvolle Schöne (Kim Novak) verliebt, die seiner totgeglaubten Geliebten verblüffend ähnlich sieht.
„Tschaikowski“ (9., 16 Uhr) ist ein Bio-Pic über den großen russischen Komponisten in gravitätisch-pathetischer sowjetrussischer Machart.
Paul Thomas Anderson ist ein erklärter Fan des 70mm-Films. So hat er auch seinen bislang letzten Film „Inherent Vice“ (8., 20.30 Uhr) in diesem Format gedreht. Es ist die Verfilmung eines Thomas Pynchon-Romans, einer in der Hippie-Ära spielenden Detektivgeschichte mit einem schwer bekifften Privatschnüffler (Joaquin Phoenix).
„Camelot“ (10., 10 Uhr) ist die opulente stargespickte Verfilmung des gleichnamigen Musicals um Artus und seine Tafelrunde.
„The Great Race“ (10., 14.30 Uhr) ist eine Komödie von Blake Edwards über ein verücktes Rennen aus der Frühzeit des Automobils mit Tony Curtis und Jack Lemmon, den Kumpeln aus „Some Like it Hot“ als gnadenlose Rivalen.
Wie Anderson zählt auch Christopher Nolan zur handverlesenen Schar aktueller Filmemacher, die noch in 70mm drehen, das verleiht seinem Science-Fiction-Film „Interstellar“ (10., 19.30 Uhr) mehr räumliche Tiefe als jedes 3 D-Verfahren.
„In den Schuhen des Fischers“ (11., 10 Uhr) bewegt sich Anthony Quinn als Papst aus dem Osten in der gleichnamigen Bestsellerverfilmung.
„Battle of the Bulge“ (11.15.30 Uhr) ist ein ziemlich konventionelles Weltkriegsschlachtengemälde von Ken Annakin, einem Spezialisten für große Spektakel.
„Alien 3“ (11., 20 Uhr), Jean Jaques Jeunets eigenwillige Fortsetzung der grauenerregenden Weltraumsaga um gefrässige Außerirdische und der einzigen Frau (Sigorney Weaver), die ihnen widerstehen kann, markiert den Schlusspunkt des Festivals.

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