Europäische Filmtage
Vom 8. bis 13. Mai zeigt das Landesmedienzentrum BW (LMZ, Moltkestr.64) fünf europäische Filme in der Originalsprache. Und das bei freiem Eintritt!
Den Anfang macht ein italienischer Filmklassiker. Accatone (8.) ist das aufsehenerregende Filmdebüt von Pier Paolo Pasolini. Der große Provokateur des italienischen Kinos inszeniert die Leidensgeschichte eines kleinen Zuhälters aus einem römischen Vorstadtviertel als moderne Passionsgeschichte und unterlegt sie mit der Matthäuspassion von Johann Sebastian Bach. The Remains of the Day (9.) ist eine gediegene Literaturverfilmung von James Ivory. Ort der Handlung ist ein herrschaftlicher Landsitz am Vorabend des Zweiten Weltkriegs. Im Mittelpunkt stehen ein pflichtbewußter Butler (Anthony Hopkins) und die neue attraktive Wirtschafterin (Emma Thompson), die ihm Gefühle entgegenbringt, die er partout nicht erwidern kann.
Der spanische Spielfilm Flores de otro mundo (10.) ist eine liebenswerte Komödie mit Hintersinn. In einem Dorf in der spanischen Pampa inszenieren die Junggesellen, die unter dem eklatanten Frauenmangel leiden, ein großes Fest, zu dem sie heiratswillige Damen aus Madrid laden. Doch die Blumen aus einer anderen Welt sind nicht so leicht zu pflücken. Etre et Avoir (12.) ist ein kleines französisches Filmwunder. Der Dokumentarfilm über eine Dorfschule der Auvergne und dessen einziger Lehrer wurde in Frankreich ein Publikumserfolg und hat auch in Deutschland ein gar nicht so kleines Publikum bezaubert durch die berührende Art, wie hier ein ländlicher Mikrokosmos dargestellt wird. Aus Frankreich kommt auch der letzte Film der Europäischen Filmtage. Die Titelheldin von Samia (13.) ist ein 15jähriges Mädchen algerischer Abstammung, das mit seiner Familie in Marseille lebt. Hin- und hergerissen zwischen den Kulturen, an der Schwelle zum Erwachsensein, versucht sie ihren eigenen Weg zu gehen und sich der ständigen Bewachung durch den Vater und die aggressiven Brüder zu entziehen. Vorführungsbeginn ist jeweils 20 Uhr k-o
Russische Reihe
Die Schauburg leistet zwischen dem 2. und dem 13.Mai einen inoffiziellen Beitrag zu den Euruopäischen Kulturtagen mit einer kleinen Reihe von vier russischen Filmen, die es in sich haben. Moskau glaubt den Tränen nicht, ein Epos, in dem sich die Lebenslinien von drei Frauen überkreuzen, gewann 1980 den Auslands-Oscar; Bahnhof für zwei aus dem Jahre 1982, eine Liebeskomödie mit ernsten Hintergrund, ist einer der größten russischen Kinoerfolge überhaupt mit etwa 70 Millionen Besuchern (!); vom Opus Magnum des russischen Films, die Verfilmung des Tolstoj-Romans Krieg und Frieden, werden alle vier Teile einzeln, aber auch einmal am Stück gezeigt - im 70 mm-Format wie auch die russische Verfilmung von Tolstojs Anna Karenina in der einzig-wahren DEFA-Synchronisation. Die genauen Vorführtermine entnehmen Sie dem neuen Schauburg-Programm oder www.schauburg.de.-ko
DEFA-Filmreihe
Die Schauburg startet am 20. Mai eine Reihe mit Filmen aus der ehemaligen DDR, deren gemeinsames Merkmal eine gewisse Widerständigkeit gegen den herrschenden Konformitätsdruck des SED-Regimes ist. Rebel with a cause hat das Museum of Modern Art (MOMA), das für die Zusammenstellung verantwortlich zeichnet, die Reihe überschrieben. Zum Auftakt gibt es die ungewöhnliche Beziehungskomödie Die Dritte (20., 18 Uhr) aus dem Jahre 1971. Der Regisseur Egon Günther, einer der wichtigsten Filmemacher der DDR, und Hauptdarstellerin Jutta Hoffmann, eine der wenigen DEFA-Stars, werden anwesend sein. Die weiteren Termine entnehmen sie dem neuen Schauburg-Programm oder dwww.schauburg.de.-ko