Die Ritter der Kokosnuss erobern die deutschen Staatsbühnen. Die Geschichte von König Arthur, der mit den Rittern der Tafelrunde nach dem Heiligen Gral sucht, wurde in der mit sehr viel extrem schrägem Humor gespickten Kinoversion von Monthy-Python zum Kultfilm. Unter der Federführung von Monty-Python-Mitglied Eric Idle entstand nun das Musical „Monty Python’s Spamalot“, das frei auf dem Film von 1975 basiert und mit weiteren skurrilen Monty-Python-Sketchen und Songs angereichert ist. Am Broadway gewann „Spamalot“ drei Tony Awards, unter anderem für das beste Musical. Danach ging das Spektakel mit seiner mitreißenden Musik und seiner blödsinnig-amüsanten Geschichte um die Welt. Für die Inszenierung hat sich das Badische Staatstheater Ingmar Otto, den Intendanten des Karlsruher Kammertheaters ausgeliehen, der dort mit grandiosen Musicalinszenierungen wie die Rocky Horror Show oder Cabaret begeisterte und jetzt auch mit Spamalot im Staatstheater voll überzeugt. Monty Pythons sehr eigenwilliger Humor kommt auch auf der Bühne sehr gut rüber, zumal Otto manche Szenen für den deutschen Geschmack überarbeitet. Die Szenen werden in deutscher Sprache gespielt, die Lieder mit englischem Originaltext gesungen, dazu kann man die deutschen "Untertitel" oberhalb der Bühne mitlesen. Wer nie von dieser Truppe gehört hat: es ist ein wenig mit Bullys Humor beim "Schuh des Manitou" oder "Traumschiff Surprise" vergleichbar, aber hintersinniger. Das Stück strotzt vor origineller Ideen. Es beginnt in Finnland, bis die Darsteller erfahren, dass die Story in England spielt und schmollend die Bühne verlassen, zwischendurch soll mit einem Trojanischen Hasen eine Burg erorbert werden, schwule Ritter gibt es natürlich auch und Camelot erinnert an Las Vegas. Auch die kleinen Details der Inszenierung sind originell, wenn kurz Darth Vader sich auf die Bühne verirrt oder Mary Poppins am Regenschirm einschwebt. Dazu gibt es jede Menge bunte Kostüme, Requisiten und Kulissen. Für eine inspirierte musikalische Umsetzung steht Clemens Rynkowski, der als Bandleader von „Alice“ und „Ein Sommernachtstraum“ zu begeistern wusste. Nicht jeder kann mit diesem extremen Humor etwas anfangen, aber der allergrößte Teil des Publikums ist ausgesprochen begeistert von dieser ungewöhnlichen Bereicherung des Staatstheater-Programms. > Am 25. und 29.9., 9. und 25.10.2015 und weiter bis Juni 2016. Badisches Staatstheater, Karlsruhe, Baumeisterstraße 11, 19 bzw. 19.30 Uhr