Klappeauf - Karlsruhe
Archiv: 05.2006
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Joachim Zelter > Schule der Arbeitslosen

Wir schreiben das Jahr 2016, die Zahl der Arbeitslosen hat sich drastisch erhöht. Arbeitslose werden noch besser "fortgebildet" und kaserniert, um ihnen beizubringen, wie man anderen die wenigen vorhandenen Arbeitsplätze abjagt. Joachim Zelter wurde durch leichtfüßige und brillant geschriebene Satiren bekannt. Seine "Schule der Arbeitslosen" ist zwar auch eine Satire, jedoch eine, die heftige Bauchschmerzen bereitet, weil sie die schon heute übliche Entmündigung von Arbeitslosen auf die Spitze treibt. So müssen die "Trainees" im Quasi-Internat "Sphericon" ihre Ausweise sowie die meisten persönlichen Gegenstände abgeben und lernen, dass es unsinnig ist, Stellenanzeigen zu studieren. Es sind vielmehr die Todesanzeigen früh Verstorbener, die auf eine freie Stelle hinweisen. Zelter extrapoliert, wohin unsere Gesellschaft sich entwickeln könnte: Weit sind wir nicht entfernt von völliger Entsolidarisierung und der gesellschaftlichen Akzeptanz von Folter. - maske > Verlag Klöpfer & Meyer, 206 Seiten, 19,90 Euro