Stolpersteine

Hans-Werner Kroesinger ist ein Pionier des Dokumentartheaters, das heute die Theaterszene bestimmt wir kaum ein anderer Ansatz. Bereits Anfang der 90er Jahre, als seine früheren Kommilitonen gerade noch das Poptheater erfanden, war Kroesinger, der zeitweise mit Robert Wilson und Heiner Müller gearbeitet hatte, bereits am Aktenwälzen und Recherchieren. Mindestens 2000 Buchseiten liest er in der Regel für ein neues Projekt, in denen er bevorzugt aktuelle politische bzw. gesellschaftliche Debatten aufgreift, ohne sich um die Tagesaktualität zu scheren. Es geht vielmehr darum, in der theatralen Aufarbeitung von Kriegen, Völkermorden oder politischen Entscheidungen komplexe historische Bögen zu spannen und Interessenlagen und -konflikte herauszuarbeiten und sichtbar werden zu lassen. Zahlreiche seiner Projekte wurden mit Preisen ausgezeichnet. Gemeinsam mit der Regisseurin und Filmemacherin Regine Drura, mit der er seit 2000 zusammenarbeitet, hat Kroesinger 2011 die Straßenbahn-Performance „Karlsruhe – Stadt der Gerechten“ erarbeitet. Zu den in vielen Städten an die Opfer des Dritten Reiches erinnernden Stolpersteinen des Kölner Künstlers Gunter Demnig, von denen zwei seit einigen Monaten vor dem Badischen Staatstheater an frühere Ensekblemitglieder erinnern, haben Kroesinger und Drura nun ein Dokumentartheater als Beitrag zum Karlsruher Stadtjubiläum entwickelt. Auch am 5.. > Badisches Staatstheater, Karlsruhe, Baumeisterstraße 11, 20 Uhr