Tod und Wiederauferstehung

Mit „Der Mann der die Welt aß“ wiederholte das Badische Staatstheater in der Spielzeit 2011/12 den großen Erfolg, den Nis-Momme Stockmann mit der Uraufführungs-Inszenierung in Heidelberg 2009 für sich verbuchte. Damals hatte dieses Stück den 1981 geborenen Jungdramatiker ins Bühnenlicht katapultiert und zum vielfach preisverdächtigen Newcomer werden lassen. Während seiner Zeit als Frankfurter Hausautor begann er im Schatten der Bankentürme an „Tod und Wiederauferstehung der Welt meiner Eltern“ zu schreiben, das 2012 in Hannover uraufgeführt 2013 ausgerechnet mit dem Dramatikerpreis des Kulturkreises der Deutschen Wirtschaft 2014 ausgezeichnet wurde. Dabei hatte es bei den Mülheimer Theatertagen 2013 das Publikum gespalten wie kein anderes. Stockmann verzichtet in seinem Stück, das in überbordender formaler Vielfalt wie ein Flickenteppich daherkommt, ebenso auf eine stringente Handlung wie auf eine bekömmliche Dauer. Fünf Stunden hatte die schon gekürzte Uraufführungsfassung gedauert. Es zeigt einen ehemals einflussreichen Banker, der freiwillig sein Konto auflöst, sein bisheriges Leben hinter sich lässt und in den Kampf gegen das System zieht, in dem er lebt. Er stellt sich gegen das Gespenst des Finanzkapitalismus und will es zu Fall bringen – indem er eine Hyperinflation auslöst. Man darf gespannt sein, wie die Schweizerin Simone Blattner, die in Karlsruhe eine Reihe bemerkenswerter Inszenierungen herausbrachte, mit diesem sprachgewaltigen Mäander umgehen wird. (Foto: Felix ´Grünschloss) Auch am 21. (Premiere) und 28. 29. > Badisches Staatstheater, Baumeisterstraße 11, 20 Uhr