Klappeauf - Karlsruhe
Archiv: 04.2015
Verschiedenes Filme

 

Filme zu den Frauenperspektiven

Alle Jahre wieder steuert die Kinemathek ein paar Filme zum Programm der Frauenperspektiven bei. „Existenz“ ist das Motto von drei Filmen, die sich auf ganz unterschiedliche Weise den Lebens- und Arbeitsbedingungen von Frauen widmen.
Zu Beginn ist das Filmdebüt „Frauentag/Dzien Kobiet" (18., 19 Uhr)(siehe Foto) von Maria Sadowska zu sehen, die als Sängerin und Songwriterin im Grenzbereich Jazz und Pop in Polen ungeheuer populär geworden ist. Als Filmemacherin beweist sie einen scharfen Blick auf gesellschaftliche Zustände, die nicht nur für Polen gelten. Eine einfache Verkäuferin zahlt einen hohen Preis für ihren Aufstieg zur Filialleiterin eines Discounters. Aus ihren Kolleginnen und Freundinnen werden Untergebene, die sie ganz im Sinne der Geschäftsleitung schikaniert und drangsaliert.

„Zuwandern“ (21., 19 Uhr) ist die Langzeitbeobachtung einer Roma-Familie, die sich in Berlin eine neue Existenz aufzubauen versucht. Der Film wird in Anwesenheit der Filmemacherin Sabine Herpich vorgestellt.
In einer ganz anderen Welt spielt „Tao Jie“ (23., 19 Uhr) (siehe Foto). Bereits als Kind kam Ah Tao in den Haushalt der wohlhabenden Familie Leung in Hongkong, um dort zu arbeiten. In 60 Jahren hat sie drei Generationen der Familie gedient und den Nachwuchs aufgezogen. Inzwischen sind fast alle Angehörigen emigriert, geblieben ist nur der erfolgreiche Filmproduzent Roger, der noch nicht verheiratet ist. Als Tao einen Schlaganfall erleidet, bringt er sie in ein Altenheim. Trotz ihrer Krankheit hält sie auch hier an der perfekten Organisation ihres Alltags fest.

Weniger zum Einfühlen als zum Mitdenken ist der Spielfilm „Eine flexible Frau“ (25., , 21.15 Uhr). Im Mittelpunkt steht Greta M., 40, alleinerziehende Mutter eines pubertierenden Sohnes, gelernte Architektin, derzeit arbeitslos. Irgendwann bleibt ihr nichts anderes übrig, als die Arbeit in einem Callcenter anzunehmen und zu versuchen, potentiellen Kunden Fertighäuser anzudrehen. Die in Berlin lebende Regisseurin Tatjana Turanskyj ist anwesend und gesprächsbereit.

„Living in Emergency“ (26., 18 Uhr) ist eine Dokumentation über die Einsätze von drei Ärzten und einer Ärztin für die Organisation „Ärzte ohne Grenzen“ in Liberia und im Kongo und zeigt dabei die Probleme und Dilemma der humanitären Arbeit in Kriegsgebieten auf. Im Anschluss findet ein Gespräch mit der Frauenärztin Dr. Parnian Parvanta statt, die für „Ärzte ohne Grenzen“ in der Zentralafrikanischen Republik und in Indien tätig war. Ein Faltblatt mit ausführlichen Informationen ist im Kino und an anderen Orten erhältlich. –ko

> Studio 3, Kaiserpassage, 6, Karlsruhe

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