Klappeauf - Karlsruhe
Archiv: 05.2006
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Terre des Femmes

Ohne Glanz und Glamour

Eigentlich unglaublich, aber vermutlich leider nicht unbegründet sind die Befürchtungen von Frauen- und MenschenrechtsexpertInnen, dass zur Fußballweltmeisterschaft bis zu 30.000 Frauen wenig freiwillig nach Deutschland geschleust werden sollen, um hier Fußballfans ihren Körper anzudienen. Nach Baden würden derzeit vor allem Frauen aus Rumänien, Bulgarien und Russland eingeschleust, bestätigt die Landespolizeidirektion. Bundesweit haben Initiativen und Institutionen wie die Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes deshalb Kampagnen gegen Zwangsprostitution und Menschenhandel gestartet, als deren Teil die Wanderausstellung “Ohne Glanz und Glamour - Prostitution und Frauenhandel im Zeitalter der Globalisierung” vom 2. bis 14. Mai in Karlsruhe Station macht. Zu sehen ist die aus 25 großformatigen Tafeln mit Fotos und ausführlichen Texten über die Ausmaße, die Hintergründe und die Akteure des Geschäfts mit Frauen bestehende Ausstellung, die am 2. um 17.30 Uhr von Oberbürgermeister Heinz Fenrich eröffnet wird, täglich von 11 bis 24 Uhr im Foyer des Filmpalastes am ZKM. Parallel dazu hat die Frauenbeauftragte der Stadt ein umfassende Begleitprogramm zusammengestellt, das von Vorträgen über Filmvorführungen und Podiumsdikussionen bis zu einer Kunstausstellung reicht. „Körperliche und seelische Verletztheit von jungen Mädchen und Frauen“ thematisiert die Ausstellung „Corps Blessés", die vom 4. bis 18. im Internationalen Begegnungszentrum Karlsruhe ( ibz ) zu sehen ist. (Mo-Fr 9-12 Uhr , Di-Sa 16-21 h) Eine Videoinstallation von Myriam Schahabian,Skulpturen von Christa Kress und Malerei von Beatemarie Busch sowie Lyrik und Texte von Karin Bruder, Irmentraud Kiefer und Renate Schweizer klagen gegen Gewalt und Missbrauch und lassen Ohnmacht der Opfer eindringlich werden. Mit den Möglichkeiten, die Männer gegen Zwangsprostitution ergreifen sollten, befasst sich am 8. die Veranstaltung “Fair Play auch im Bordell” im Evangelischen Dekanatszentrum, Augartenstraße 61. Hier wird sicherlich auch auf die neue Homepage der kirchlichen Diakonie www.frauenheld-sein.de hingewiesen, die Männer zu Zivilcourage gegenüber Zwangsprostitution ermutigen soll. Die kompletten Veranstaltungen finden sich in einem an vielen Stellen ausliegenden Leporello, weitere Infos gibt die Frauenbeauftragte der Stadt Karlsruhe, Telefon 0721/133-3062.