Der zwölfjährige Joaquin lebt auf einer Insel im Nicaraguasee. Die Welt des cleveren Jungen, der sich und seine Familie mit Gelegenheitsjobs über Wasser hält, wird durcheinandergebracht, als er die Deutsche Rosa und ihren Vater kennenlernt. Rosa und Joaquin kommen aus sehr unterschiedlichen Welten und verstehen sich, wenn auch nicht auf Anhieb, dann doch mit der Zeit immer besser. Rosas Sichtweise bringt ihn zum Nachdenken und er fängt an, sich Gedanken über die Situation seiner Freunde und seiner Insel zu machen. Die zurückhaltende Liebesgeschichte zwischen den Kulturen bringt Kindern ab zehn Jahren eine fremde Kultur näher, ohne dabei zu pädagogisch zu werden. Die bildhafte, aber dennoch eher kurz gehaltene Sprache macht es für den Leser leicht, sich in die Figuren und ihre exotische Umwelt einzufühlen. Karin Bruder spricht auch ein sehr aktuelles Thema an, denn durch den umstrittenen Bau des Nicaraguakanals müssten die Bewohner der Inseln eventuell umgesiedelt werden.
> Peter Hammer Verlag, 208 Seiten, 12,90 Euro