Das große Filmfest in Karlsruhe geht in diesem Jahr bereits zum 15ten Mal über die Bühne beziehungsweise die Leinwand, und zwar vom 22. bis 26.April 2015 in der Schauburg.
Struktur verleihen dem üppigen Programmangebot wieder mal die beiden Wettbewerbe um die Preise im Low-Budget- und im No-Budget-Bereich, die in jeweils in drei thematischen Programmblöcken am Mittwoch, Donnerstag und Freitag zu sehen sind. Insgesamt werden 120 Filme aus 30 Ländern gezeigt, die von einer Jury aus 1500 eingereichten Filmen ausgewählt wurden.
Die Filme, die in der Produktion so gut wie gar nichts kosten, laufen unter den animierenden Obertiteln „Coming Outs und so“, „Mind the Gap“ und „Böse Spiele“.
Die Filme, die ein bisschen mehr kosten, drehen sich um „Teenager-Träume“, „Cyborgs, UFOs, Traummaschinen“ und um „Very Bad Things“.
Dazu gibt es noch eine ganze Menge außerhalb der Wettbewerbe zu sehen, darunter auch einige abendfüllende Filme wie z.B. „Auf direktem Umweg“ (22., 23.30 Uhr), ein Dokumentarfilm über die Mongol Rallye in der Mongolei, der wie ein Roadmovie daherkommt, oder der italienische Spielfilm „Freddy Hotel“, über einen Schriftsteller, der mitten in der Wirtschaftskrise tief in der Beziehungskrise steckt.
Die Spannbreite der ausgewählten Beiträge reicht von einem bunten Strauß verschiedenster Beiträge ganz junger Filmtalente („Young Filmmakers“, 24., 15 Uhr) bis zu witzigen, aber manchmal auch traurigen Geschichten über alte Leute („Golden Ager“, 14.30 Uhr).
Die demographische Entwicklung ist eben auch an dem Karlsruher Filmfestival nicht spurlos vorbeigegangen. Eine Reminiszenz an die Anfänge vor 20 Jahren, als ein Großteil der Filme noch von lichtscheuen Jünglingen mit morbider Phantasie gedreht wurde, wobei Grauen und Grinsen gelegentlich recht nahe beieinander lagen, sind die Programmblöcke „Horror Stories“ (24., 23.30 Uhr), in dem Vampire, Zombies, Psychopathen und Geister ihr Unwesen treiben, und „Trash we can!“ (25., 23.30 Uhr), in dem der schlechte Geschmack mit voller Breitseite bedient wird.
Das die Independent-Filmszene auch im Animationsbereich einiges zu bieten hat, zeigt „Die große Trickfilmshow“ (26., 16.30 Uhr). Der 300. Karlsruher Stadtgeburtstag hinterlässt auch seine Spuren im ID-Programm. Zu sehen sind die Beiträge, die Filmemacher beim Future Shapes-Wettbewerb eingereicht haben, kleine Anregungen zur Zukunftsbewältigung, nicht nur, aber auch in Karlsruhe (25., 16.30 Uhr), gelegentlich aber auch pessimistische Prognosen.
Am Samstagabend (25., 19 Uhr) steigt das Finale des No-Budget-Wettbewerbs, an dessen Ende der ausgezeichnete Filmemacher die Goldene ID 2015 aus der Hand von Festivalleiter Oliver Langewitz.
Am Sonntagabend (26., 19 Uhr) kürt das Publikum aus einer Best of-Auswahl den Gewinner des Low Budget-Wettbewerbs, mit freundlicher finanzieller Unterstützung der Kulturstiftung der Sparkasse. Daneben werden erstmals noch drei weitere Sonderpreise verliehen. Bei dieser Gelegenheit wird auch der diesjährige Preisträgerfilm des Film- & Vision-Schul-Contests präsentiert, realisiert von Schülern des Lessing-Gymnasiums. –ko
> 22. bis 26.April 2015, Schauburg Kino, Marienstr. 16, Karlsruhe