Klappeauf - Karlsruhe
Archiv: 04.2015
Theater, Comedy, Show Theater und Show

 

Das neue Stück 28:

„Ingrid ex Machina“

Theaterstücke, die in der Arbeitswelt angesiedelt sind, haben in den vergangenen Jahren Konjunktur, auch wenn es dabei meist um den zerfleischenden Kampf der Vertreter gehobener Berufsgruppen geht. Der Blick ans Fließband, der in den 70er Jahren einen theatralischen Sozialrealismus begründete, bleibt heute eher außen vor. Die junge Autorin Juliane Stadelmann lenkt in ihren ersten Stücken ganz bewusst den Blick auf die einfachen Verhältnisse, die wenig Trost verheißen. Der Betrieb als Heimat, die Kollegen als Familie – anders kennt es die Fließbandarbeiterin Ingrid nicht. Doch als die Schließung der Kerzenfabrik in Ostdeutschland droht, gerät alles ins Wanken. Was soll aus ihnen werden, die auf dem Arbeitsmarkt als „ungelernte Kräfte“ gelten? „Ingrid Ex Machina ist zugleich vitale Hymne und lakonischer Abgesang auf eine von stetig neu durchökonomisierten Produktionsbedingungen bedrohte Arbeitswelt, in der sich die Überflüssigen am Ende auch noch selbst entsorgen“, hieß es in der Laudatio zum Münchner Förderpreis für deutschsprachige Dramatik, den das bis dato noch nicht inszenierte Debut von Juliane Stadelmann erhielt. In der Reihe „das neue Stück“ kann man es heute in einer szenischen Lesung ebenso kennen lernen wie die Autorin, die sich dem Gespräch stellt. > Badisches Staatstheater, Studio, Karlsruhe, Baumeisterstraße 11, 20 Uhr

Badisches Staatstheater

Hermann-Levi-Platz 1

76137 Karlsruhe

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