Eigentlich wollten wir an dieser Stelle nur alles Gute für das neue Jahr wünschen - gleichzeitig haben wir uns vorgenommen, den hohen Ansprüchen der „Political Correctness“ - PC -zu entsprechen. Tja- und nun? Wenn wir das machen, sind dann wieder die Muslime beleidigt, die ihren Neujahrsbeginn im Oktober haben? Die Juden wiederum feiern im September, für Christen beginnt zwar das Kirchenjahr am 1. Advent, doch der Neujahrstag ist mit kirchlichem Segen auf den 1. Januar festgelegt worden. Die Chinesen feiern im Februar, die Perser im März, die Hindus im April. Was ist eigentlich mit den Atheisten? Passen sie sich notgedrungen (! - eigentlich skandalös) den jeweiligen in dem Land vorherrschenden Gebräuchen an? Außerdem: Feiert der politisch Korrekte nun alle oder gar keine Neujahrsfeste?
Apropos feiern: Eine bedenkliche Einstellung bewies unser Herausgeber, der es nicht lassen konnte, Feuerwerksartikel zu kaufen. Den Einwand, dass ein Feuerwerk keinerlei Nachhaltigkeit hätte und somit unzeitgemäß wäre, ließ er nicht gelten.
Denn, so seine Begründung, dann dürfte man auch in keine Konzerte oder Theateraufführungen gehen. Diese sind nämlich auch nur einmalige Ereignisse, nicht wiederholbar, da jeder Auftritt immer - Gott (ups -schon wieder ein Verstoß gegen die PC) sei Dank - etwas Einmaliges ist. Außerdem würde das Abbrennen von Silvesterfeuerwerken die hohe Sozialkompetenz der Hobbypyrotechniker demonstrieren, denn jeder Einzelne hat mit seinen bescheidenen Mitteln Anteil - es wäre somit eine Art Crowdfunding -an dem temporären, farbenfrohen, formschönen Himmelsspektakel. Außerdem - so seine weitere Argumentation - sollte man sich mal vorstellen, die Hamas-Terroristen im Gaza-Streifen würden sich für diese Art der Ballerei begeistern und die zig Millionen Euro statt für militärische Geschosse in Silvesterraketen investieren und diese alternativ in Richtung Israel abfeuern. Es gäbe ein bisschen Frieden mehr auf der Welt und auch die Nachhaltigkeit wäre durchaus beeindruckend. Manchmal ist er schon verblüffend, unser Herausgeber, der übrigens für das Bemühen um eine „Political Correctness“ nur Hohn und Spott übrig hat und wir die PC wohl besser wieder vergessen. Deshalb:
Wir wünschen allen Leserinnen, Lesern und auch uns alles Gute für das neue Jahr.