Das Ende des Monds´ > Mit verhältnismäßig kleinem Gepäck reist Laurie Anderson, die früher Tieflader mit Equipment für ihre Performances auf Tour schickte, zu den Stationen ihre neuen Solo-Show "The End of the Moon". Zum einen passt mittlerweile locker in einen Mikro-Chip, was früher Schränke füllte, zum anderen hat auch die 1947 in Chicago geborene Medienkünstlerin, Musikerin und Schriftstellerin ihren Aufwand stark eingeschränkt: Ich finde eine Multimedia-Show nicht geeignet, auf den Zustand unserer Gesellschaft in diesen Tagen zu blicken, man tut dies besser und direkter mit dem einfacheren und schärferen Mittel der Worte. Seit dem Album "Big Science" (1982), dem daraus ausgekoppelten Hit "O Superman" und dem etwas später entstandenen Film "Home of the Brave" gehört Anderson zu den prägenden Figuren der internationalen Performance-Kunst, die sich unter anderem durch einen behutsamen Umgang mit jeweils neuster Medientechnologie auszeichnet. Gleichzeitig aber ist Laurie Anderson seit jeher eine großartige Erzählerin, die aus kleinen Geschichten, kompromierten Notizen und überraschenden Assoziationen erhellend den Zustand ihres Landes und der Welt auf unterhaltsame Weise beleuchtet. In ihrem neuesten Programm verarbeitet sie auch die Erfahrungen, die sie als bislang einzige Gastkünstlerin der Weltraumbehörde NASA machte, und fragt sich: Warum ist der Weltraum für uns immer etwas was mit der Zukunft zu tun hat´ Und nicht etwas mit einer unermesslichen und uralten Vergangenheit´ So ist der Weltraum für Laurie Anderson, letztlich eine Metapher für die gewandelten Einstellungen gegenüber der Zukunft, für die Träume und Hoffnungen, die die Menschen bewegen.