Akrobatik als philosophischer Gedanke > Die „verbotene Stadt“ ist das Symbol eines alten Chinas, das es lange nicht mehr gibt, eines kaiserlichen Reiches, hinter dessen hohen Palastmauern Konfuzius, Karma und Konkubinen gepflegt wurden und die Akrobatik sich von folkloristischen Teehausdarstellung zur höfischen Kunst entwickelt hatte. In seiner aktuellen Show erzählt der seit über einem Jahrzehnt vom Deutschen Raoul Schoregge geleitete Chinesische Nationalcircus vom legendenumrankten Leben und Kunst am chinesischen Kaiserhof. In bunten Bildern und in akrobatischen Höchstleistungen klingen so Größe und Macht eines Lands des Lächelns an, für das es im modernen China keinen Platz mehr gibt. Auf die Frage, warum die Chinesen so gute Akrobaten seien, antwortet Schoregge, der seine Karriere als ausgebildeter Zirkusclown begann: „Weil sie komplett verschmelzen, mit dem, was sie tun. Ein chinesischer Akrobat macht keinen Handstand, er ist ein Handstand. Das ist ein philosophischer Gedanke.“
> Di 6. Januar 2015 um 18:00 Uhr, Konzerthaus Karlsruhe, Festplatz