Philipp Hartmann, auch bekannt als „Der Anner“, kehrt zurück in seine Heimatstadt Karlsruhe, um seinen neuen Film vorzustellen. Der heißt „Die Zeit vergeht wie ein brüllender Löwe“ und es geht darin ganz ernsthaft, wenn auch nicht ohne Witz, um die Zeit. Gesprochen wird hauptsächlich Hochdeutsch. Wer von Hartmann bislang nur die Anner-Trilogie kannte („Der Anner wo annerschder, „Der Anner un sei Mudder“, „Der Anner im Himmel“), anzusehen auf Youtube, der muss sich halt auf ebbes anneres einstellen. Etwa in der mutmaßliche Mitte seiner Lebens, nach dem Abschluss des Filmstudium an der Kunsthochschule Hamburg, wurde Hartmann (Jahrgang 1972) von der Chronophobie befallen, der Angst vor dem Vergehen der Zeit. So spürt er der Zeit nach - in allen möglichen Formen und Kulturen, der objektiven Zeit allgemein, die eine deutsche Atomschaltuhr ebenso zu erfassen versucht wie eine Sanduhr in Buenos Aires, der Zeitwahrnehmung von Kindern wie Alzheimerkranken, dem Vergehen der Zeit im Getriebe einer Stadt wie in der Ereignislosigkeit einer bolivianischen Salzwüste. Inszenierte Szenen stehen neben sehr persönlichen Lebenszeugnissen, die ahnen lassen, warum Philipp Hartmann die Frage nach der Zeit so umtreibt. Hartmanns kaleidoskopartiger Filmessay ist ebenso irritierend wie inspirierend. Gut gebrüllt Löwe! Auch am 11.. peko > Studio 3 in der Kaiserpassage, 19 Uhr