1932 kehrt Jimmy Gralton (Barry Ward) nach zehn Jahren in New York in seine irische Heimat zurück. Die Freude bei den meisten Dorfbewohnern ist groß, denn Jimmy hat früher mit von ihm betriebenen Tanzschuppen etwas Leben in die öde Provinz gebracht. Jimmy verschließt sich den an ihn herangetragenen Forderungen nicht und eröffnet das heruntergekommene Etablissement aufs Neue. Damit erregt der kommunistische Freigeist die besondere Aufmerksamkeit der Obrigkeit und der Katholischen Kirche in Gestalt von Pfarrer Sheridan, dem nichts so suspekt ist wie junge Leute die Spaß haben. Er setzt alle Mittel in Bewegung, um dem Treiben ein Ende zu setzen. Mit diesem sehr frei nach historischen Begebenheiten inszenierten Film schließen Regisseur Ken Loach und sein Drehbuchautor Paul Laverty zeitlich und inhaltlich an „The Wind That Shakes Barley“ an. Nach dem Unabhängigkeitskampf ist der Freistaat Irland entstanden. Richtig frei wurden die Iren dadurch aber nicht, nicht zuletzt weil die Kirche in so gut wie allen Lebensbereichen den Ton angegeben hat. In diesem reaktionären Klima erscheint schon ein harmloses Tanzvergnügen mit anschließendem Beisammensein als revolutionärer Akt. Eigentlich sollte das laut Ankündigung der letzte Kinofilm des mittlerweile 78jährigen Ken Loach sein, aber darauf sollte man bei dem nimmermüden Altlinken nicht wetten.
ab 28.8.