Mit „Enigma“ entwarf der französisch-belgische Erfolgsautor Eric-Emmanuel Schmitt („Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran") ein spannendes Duell zweier Männer, die ein Geheimnis teilen, ohne einander je begegnet zu sein. Wie alle Werke von Schmitt ist auch das Zwei-Personen-Spiel nicht kitschfrei, doch gelingt es ihm hier, das Rätsel zwischenmenschlicher Beziehungen im allgemeinen und der Liebe im besonderen auf äußerst sensible Weise abzuhandeln. Der Provinzjournalist Erik Larsson besucht den berühmten Schriftsteller Abel Znorko auf der Insel, auf die er sich seit Jahren zurückgezogen hat. Anlass ist dessen jüngst erschienenes Buch, eine Liebesgeschichte in Briefen. Das Gespräch beginnt, und zunächst scheint das Muster klar: Grimmiges Genie zerpflückt unbedarften Anfänger. Doch dann tauchen Fragen auf: Funktioniert das Aufnahmegerät eigentlich? Wer verbirgt sich hinter den Initialen HM, die in der Widmung des Buches stehen? Und warum verhindert Abel immer wieder, dass Erik das Gespräch abbricht und geht? In Paris hatte Alain Delon den Schriftsteller gespielt, Donald Sutherland am Broadway, Max von Sydow in Stockholm und Mario Adorf 2004 am Berliner-Renaissance-Theater - zum Saisonauftakt in Baden-Baden inszeniert Alexander Kratzer das an überraschenden Wendungen reiche Kammerspiel mit Nikolaj Alexander Brucker als Journalist und Berth Wesselmann als Abel Znorko. Auch am 27..
> Theater Baden-Baden, Goetheplatz, 18 Uhr