„Shit happens“ oder so ähnlich kommentiert der Ministerpräsident das größte Grubenunglück seines Landes, während sein Minister auf Demonstranten tritt. Auf dem Taksim-Platz formiert sich riesiger Protest, die elektronischen Medien werden zensiert, gleichzeitig ist man beleidigt, dass man nicht längst in die Europäische Union aufgenommen wurde. Die Türkei ist ein Land voller Widersprüche, die durch ethnische und regionale Gegensätze verschärft werden. In der Uraufführung des Auftragswerks „Aufstand“ von Mely Kiyak spielt der unter anderem aus der Sesamstraße bekannte Schauspieler Mehmet Yilmaz einen kurdischen Künstler, der sein Leben in der Türkei reflektiert. Er beobachtet die Protestbewegungen der jüngeren Vergangenheit und die staatlichen, gesellschaftlichen, kulturellen und künstlerischen Reaktionen darauf. Dabei untersucht das erste Theaterstück der deutschen Schriftstellerin und Publizistin die unterschiedlichen Perspektiven der Menschen in der heutigen Türkei und zeigt auf, welche Risiken Widerständler in der Vergangenheit und Zukunft auf sich nehmen, um für Demokratie zu kämpfen.

> Fr 27. Juni 2014 um 20 Uhr, Badisches Staatstheater, Studio, Karlsruhe, Baumeisterstraße 11