Mit einer Mischung aus Boulevardkomödie, surrealem und politischem Theater führt das Gewinnerstück des Wettbewerbs „Über Grenzen sprechen“, das der Charkower Autor Dmytro Ternovyi 2012 verfasst hat, mitten in die Ukrainischen Auseinandersetzungen, wo seit dem vergangenen November täglich Tausende von Menschen gegen ihre repressive Regierung und für eine europäische Annäherung demonstrierten. Schier prophetisch er-zählte der Autor ein Jahr zuvor von Ereignissen der letzten Februartage diesen Jahres – kurz bevor scharf geschossen wurde. „Hohe Auflösung“ spielt in der Wohnung eines direkt am Kiewer Unabhängigkeitsplatz lebenden Musikers. Draußen tobt das Volk gegen die Regierung, drinnen verzweifelt der Protagonist an den bürokratischen Hürden für ein EU-Arbeitsvisum, während die Polizei die Wohnung nach einem „Illegalen“ durchsucht. Dass dann Aktenordner und Stempel um Recht, um Freiheit, und die Frage, was der Einzelne macht, wenn die Masse die Paläste stürmt, zu diskutieren beginnen, verleiht dem brisan-ten Stück eine kafkaeske Wendung. Die Nachwuchsregisseurin Mina Salehpour, im No-vember 2013 für ihre Inszenierung von „Über Jungs“ am Grips Theater Berlin mit dem be-deutendsten deutschen Theaterpreis „Der Faust“ ausgezeichnet, inszeniert die Urauffüh-rung am Badischen Staatstheater. Nach jeder Vorstellung gibt es ein Nachgespräch über die aktuelle Situation in der Ukraine. Am 9. 25 und 29. (Foto: Felix Grünschloß) > Badisches Staatstheater, Studio, Karlsruhe, Baumeistestraße 11, 19 Uhr