Es sind eindrückliche Bilder gespenstischen Schreckens, die die holländische Künstlerin auf ihren Zeichnungen festhält. Passend zum „Krieg und Frieden“-Thema der Europäischen Kulturtage zeigt der Karlsruher Galerist Clemens Thimme in diesem Monat die etwa 70 mal 100 Zentimeter großen Kriegszeichnungen von Jacqueline de Jong. 1939 geboren, hatte sie sich als Tochter eines jüdischen Elternhauses während der deutschen Invasion im Zweiten Weltkrieg mit ihrer Familie verstecken müssen. Die Flucht in die Schweiz misslang, von französischen Polizisten abgefangen, wurde sie gerade noch von der französischen Resistance gerettet. In den 60er Jahren wurde de Jong an der Seite von Künstlern und Denkern wie Asger Jorn und Guy Debord zur zentralen Figur der Gruppe der Internationalen Situationisten. Gerade in den freundlichen Farben und der comichaften Überzeichnung in der sie Panzer und Soldaten, Zusammengepferchte und von Waffenbedrohte, Vermummte und Tote, Greuelakte und verbrannte Landschaften zu Papier bringt, zeigt sich das gnadenlose Wesen des Kriegs in drastischer Weise.
> 9. Mai bis 21. Juni, Galerie Clemens Thimme, Schützenstraße 19, Karlsruhe, Mi bis Fr 14-18:30 Uhr, Sa 11 - 14 Uhr