In der Reihe seiner Dokumentationen der performativen Aktionskunst aus Geschichte und Gegenwart widmet sich das ZKM in einer großen Schau nun drei deutschen Schwergewichten. Joseph Beuys, Bazon Brock und
Wolf Vostell waren bereits in den 60er Jahren befreundet und hatten damals gemeinsame Performances und Happenings ausgeheckt. Markante Stationen waren die legendäre Live-Sendung des ZDF-Magazins „Die Drehscheibe“, in der Beuys vor der laufenden Kamera eine seiner Fettecken anfertigte, „Das Schweigen Marcel Duchamps wird überbewertet“ postulierte und Brock mit Agit Prop sowie Vostell mit DeCollage auftraten und das 24-Stunden-Happening am 1. Juni 1965 in der Wuppertaler Galerie Parnass, das die drei mit weiteren Freunden wie Nam June Paik gestalteten. Aus den Erfahrungen des damals noch nahen Weltkriegs wurde der Kunstbegriff radikal in Frage gestellt und statt dem Werk die Handlung in den Mittelpunkt gerückt. Erstmals untersucht diese Ausstellung Gemeinsamkeiten, Querverbindungen und Unterschiede dieses Dreigestirns, das seine Arbeit stets pädagogisch und konfrontativ zu Betrachter und Gesellschaft anlegte.
> 24. Mai bis 9. November 2014, ZKM Museum für Neue Kunst, Karlsruhe, Lorenzstraße 19, Mi bis Fr 10 −18 Uhr, Sa und So 11−18 Uhr