Klappeauf - Karlsruhe
Archiv: 03.2014
Kunst, Ausstellungen Kunst

 

art Karlsruhe

Die Messe für die Kunst

Mit stolzen 50.000 Vorjahresbesuchern hat sich die art Karlsruhe in ihrem ersten Jahrzehnt als Überraschungsein- und Aufsteiger in der Kunstmessenlandschaft herausgestellt. Ihren Erfolg haben sich die Messemacher um Kurator und Ideengeber Ewald Schrade durch ihre vorsichtige, aber durchaus auch für allerlei Nebenschauplätze geöffnete, konservative Linie fleißig erarbeitet. Rückenwind erhalten sie angesichts des auf dem Kunstmarkt verzeichneten Trends hin zur Malerei.

„Ich habe immer den Ball flach gehalten und vermieden, Erwartungen zu wecken, die wir nicht erfüllen können“, unterstreicht Galerist und Messemacher Schrade seine bodenständige Konzeption, „aber ich glaube schon, dass wir uns zumindest in Deutschland unter den führenden drei Kunstmessen etabliert haben.“ Angesichts des damit verbundenen Anspruchs erfordere es mittlerweile sehr viel Engagement den hohen Standard auch nur zu halten.

Dennoch hat es der sich für Galeristenkollegen, die Sammler und das Kunstpublikum vor allem als Dienstleister verstehende Schrade immer wieder vermocht, die eh schon von allen Beteiligten hochgelobte Veranstaltung noch ein wenig zu verbessern und zu bereichern. So ist der Anteil der internationalen Galerien in dieser 11. Ausgabe der art Karlsruhe noch gestiegen, zum Beispiel durch die Galerie Haas aus Zürich, die Werke von Pablo Picasso und Francis Picabia, aber auch Leiko Ikemura mit nach Karlsruhe bringt. Zudem macht mit der Sammlung des „Stern“-Gründers und Kunstmäzens Henri Nannen die Kunsthalle Emden in einer Sonderschau Werbung in eigener Sache.

Mit der Stuttgarter Lichtkünstlerin rosalie ist ein absoluter Publikumsliebling auf der art Karlsruhe unübersehbar vertreten. Gleich im Foyer wird die vor allem durch ihre Arbeiten im ZKM bei den Karlsruhern beliebte Künstlerin eine ihrer leuchterartigen, monumentalen Lichtskulpturen installieren, zusätzlich aber auch in der dm-arena eine weitere großformatige Arbeit mit Licht, Farbe, Form, Bewegung und Rhythmus erstrahlen lassen. Im Rahmenprogramm zeigt das Badische Staatstheater am 16. seine aktuelle Wagner-Inszenierung des Wagnerschen Tannhäusers, die von rosalies Ausstattung geprägt ist.

Überhaupt das Rahmenprogramm ist auch einer der netten Beigaben der art Karlsruhe, die von Podiumsdiskussionen zu aktuellen Themen des Kunstmarkts über Führungen und verschiedene Ausstellungseröffnungen in den Karlsruher Kunsthäusern bis zur Vergabe des Hans-Platschek-Preises an die Schweizer Zeichnerin Sandra Boeschenstein reichen.

Im Zentrum jedoch bleibt natürlich der ausführliche Rundgang durch die vier Messehallen, die mit Tageslicht und Holzdach für ein ungewöhnlich angenehmes Messeambiente sorgen, das durch die zahlreichen Skulpturenplätze zusätzlich aufgelockert wird.

Ein Trumpf sind nach wie vor die One-Artist-Shows, zu denen die Galeristen durch günstigere Konditionen ermuntert werden und die die art vom üblichen Kunstgemischtwarenladen abheben. Während Malerei und Skulptur von der klassischen Moderne an in den Hallen 2 und 3 beheimatet sind, finden sich jüngere und neueste Positionen vor allem in der dm-arena.
Wie gewöhnlich kann man fast alles kaufen und die art Karlsruhe achtet such darauf, dass für jeden Geldbeutel Kunst erwerbbar ist. Dafür stehen auch die auf Editionen spezialisierten Aussteller, die sich in Halle 1 gesammelt präsentieren. (Foto: art KARLSRUHE/Jürgen Rösner)

> 13. März bis 16. März 2014, 13. Do bis Sa 15. jeweils 12 bis 20 Uhr und am So 16. März, 11 bis 19 Uhr, Neue Messe Karlsruhe, Rheinstetten-Forchheim,


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