Oma Roma

Kaum ist die marottinale vorüber, kehrt mit dem in Italien lebenden Ungarn Gyula Molnàr der Lieblingsgast der Karlsruher Figurenspieler wieder, um die Neufassung eines zehn Jahre alten Stücks zu zeigen, das ins Zentrum des Theatermachens führt und auf einer wahren Geschichte basiert. Signora Morlupi - der Name ist erfunden -, eine Schauspielerin aus Rom, erbaute aus Leidenschaft mit eigenen Händen ihr Theater, in dem sie ganz nach ihrer eigenen Vorstellung spielt - auch, wenn die Zuschauer ob der allzu experimentellen Aufführungen längst ausbleiben. „Signora Morlupi ist verrückt!“ „Nein! Das ist Leidenschaft.“ „Sie hat sich einen Palast aus Illusionen erbaut.“ „Aber nein! Dies hier ist ein Theater.“ „Niemand besucht mehr das Theater. Wozu nur die ganze Mühe?“ Nur einer sitzt im Publikum, und das ist der Tod, der ist neugierig und verpasst nicht eine Aufführung. Denn die Kunst sei unsterblich heißt es. "Niemand erzählt so spielerisch leicht, verführerisch und gewitzt wie Molnár", heißt es über den großen Theatermann, dessen mit Francesca Bettini und Paolo Colombo neu erarbeitetes Stück die Gazzetta di Parma als „herrlich intelligent, kultiviert, sanft, kräftig und belebend“ charakterisierte. > Figurentheater marotte, Karlsruhe, Kaiserallee 11, 19 Uhr