Das Komponieren aus dem Moment heraus, die freie Improvisation, die ohne Absprachen zum Zusammenspiel findet, das Experimentieren und Forschen mit Instrumenten und Klängen, kurz Überraschung, Neugier und Wagemut bestimmen das musikalische Feld, dem sich in Karlsruhe das Forum Freie Musik Karlsruhe, kurz FFMK, mit schöner Beständigkeit widmet. Das FFMK ist dabei eine relativ junge Initiative. In Städten wie Wiesbaden, Freiburg oder Gießen haben solche Zusammenschlüsse, Improvisationszirkel und Formationen nicht selten über 30 Jahre Bestand. Den Kontakt zu diesen zu pflegen, sich auszutauschen und den Stand des eigenen Musizierens vorzustellen ist das Ziel des fünftägigen Karlsruher Festivals für improvisierte Musik 2014, das zum fünften Mal in stattfindet.
Die ersten drei Tage bringen renommierte Protagonisten befreundeter Initiativen nach Karlsruhe, die sich dann meist in einem zweiten Konzertteil den hiesigen Kollegen zum Austausch stellen.
Den Auftakt macht am Mittwoch, 12. Februar, der Elektronik-Pionier Joker Nies. Der Kölner Musiker experimentiert seit den 80-iger Jahren mit allen Arten, gutteils selbst entwickelten, elektronischen Klangerzeugern für Live-Improvisation und Sound-Design.
Am Donnerstag 13. ist ab 19 Uhr zunächst ein Trio mit den Improvisatoren Ulrich Phillipp und Jörg Fischer von der Wiesbadener Kooperative ARTist und dem Bonner Komponisten und Cellisten Michael Denhoff, der bei Siegfried Palm und Hans Werner Henze an der Kölner Musikhochschule studiert hatte, zu erleben. Anschließend ist das frühere Kölner Saxophon-Mafia-Mitglied Joachim Zöpf zunächst als Solist, dann im Ensemble mit den FFMK-Kollegen zu hören.
Der Freitag 14. Februar, beginnt um 19 Uhr mit einem Duo des Gießener E-Gitarristen Frank Rühl, der rockige Elemente in das freie Spiel integriert, mit dem Klarinettisten Nils Hartwig, ehe die beiden Freiburger Thomas Schoch (Trompete) und Klaus Eugen Wallmeier (Schlagzeuger) auf die FFMKler stoßen.
Am Samstag, 15. Februar, um 16 Uhr ist erstmals ein Improvisationskonzert für Kinder auf dem Programm, bei dem die jungen Besucherinnen auch selbst zum Mitmachen aufgefordert werden.
Der abschließende Sonntag verspricht dann ab 16 Uhr in einer Werkschau mit drei Konzertabschnitten und acht Ensembles einen Überblick über den Reichtum der gegenwärtigen Impro-Ensembles in der Fächerstadt. Wer Lust auf unverbrauchte Klänge jenseits ausgetretener Trampelpfade hat und gerne auch einmal das Unerwartete auf sich wirken lässt, ist an diesen fünf Tagen bestens versorgt.
> 12. bis 16. Februar 2014, Orgelfabrik Durlach, Karlsruhe, Amtshausstraße 17, am 15. und 16.2. ist der Eintritt frei