Wie der berühmtere Kollege und ehemalige Zimmergenosse Anselm Kiefer studierte der 1948 im badischen Murg geborene Rolf Zimmermann in Freiburg bei Peter Dreher. Wie der prägende Lehrer widmet er sich in seinen Zeichnungen und Bildern wiederholt und intensiv den kleinsten Details und Gegenständen des Alltags. Wie dem früheren Studienkollege beschäftigte ihn aber auch in einem gewichtigen Teil seines Schaffens, den um 1990 entstandenen Polenbildern, die Auseinandersetzung mit dem Deutschland des Nationalsozialismus. Als Jugendlicher war er in seiner Familie auf Fotos gestoßen, die den Onkel als SS-Mann bei Greueleinsätzen in Polen zeigen. Wieder und wieder zeichnete und malte Zimmermann die Schlüsselszene, die den Verwandten in einer Uniformiertengruppe mit einem osteuropäischen Mädchen zeigt. Wie in einem Häutungsprozess suchte sich der Künstler in seinen in kühlen Farben gehaltenen Gemälden auf Distanz zur bedrückenden Familienhistorie zu bringen. Die Ausstellung zeigt neben sowohl aktuellen als auch frühen Werken Zimmermanns auch Arbeiten des Polenzyklus’. Zudem präsentieren Rita Burster und Alfred Knecht in ihrer letzten Schau des Jahres meist kleinformatige Arbeiten von verschiedenen Künstlerinnen und Künstlern ihrer Galerie, die im Laufe des Monats Dezember wiederholt erneuert und ausgetauscht werden, so dass immer wieder Neues entdeckt werden kann.
> bis 22.12.2013, Galerie Burster und Knecht, Baumeisterstr. 4, Karlsruhe, Mittwoch–Freitag 14–19 Uhr, Samstag 11–16 Uhr u.n.V.