Literarische Gesellschaft und Stephanus-Buchhandlung lassen sich auch sonst nicht lumpen bei ihrem gemeinsamen Programm im November, dem Won-nemonat der Literatur. Der Altmeister realistischen Erzählens Uwe Timm (7.) präsentiert in seinem Roman „Vogelweide“ einen Helden auf verlorenem Posten. Als einsamer Vogelwart auf einer Insel in der Elbmündung lässt ein Mittfünfziger seine Liebesaffäre mit Anna Revue passieren, die ihn vor sechs Jahren völlig aus der Bahn geworfen hat, seine Lebensgefährtin hat ihn verlassen, sein Geschäft ging pleite, seine Wohnung musste er verlassen und nun hat Anna, die er seitdem nicht mehr gesehen hat, ihren Besuch auf der Vogelinsel angekündigt.