Seine Kunst scheint kunstlos, denn Jens Stickel vermeidet es das Können in seinen Werken in den Vordergrund zu stellen. Eher sind es das Scheitern und das Unvermögen, eine perfekte Oberfläche zu gestalten, die aus den Werken des 1981 geborenen Malers hervortreten. Stickel studierte an der Karlsruher Akademie und war bei Leni Hoffmann Meisterschüler. Seine Bilder sind Resultate eine Kampfes zwischen Mensch und Leinwand und Stickel ist sorgsam bedacht, dass am Ende das Bild über seinen Autor dominiert. Die großformatigen „Yang-Ming“-Bilder etwa werden in ihrer Bearbeitungszeit auf- und abgespannt, gefaltet, betreten, übermalt, verdreckt, und die Farbe wieder abgerissen. Stickels Bilder konzentrieren sich nicht auf den Pinselstrich auf der Leinwand, vielmehr sind sie Dokumente der Auseinandersetzung. Im Ergebnis verschwören sie sich auf ganz wundersame Weise mit ihrer Umgebung und ihren Betrachtern, die durch sie überraschend neu sehen lernen.

> 15. November bis 21. Dezember, Galerie Clemens Thimme, Schützenstraße 19, Karlsruhe, Mi - Fr 14 - 18:30 Uhr