6. bis 26. Nov >Faszinierende, magische Bewegungskunstwerke > Post Modern Dance, New Dance, Tanztheater, choreografisches Theater, choreografische Oper, neuer Tanz, physical theatre - die Namen, die sich in jüngerer Zeit unter dem Begriff des zeitgenössischen Tanzes ansammelten, sind vielfältig. Hinzukommen die durch traditionelle Tänze oder außereuropäische Tanztraditionen entstandene Formen von Tango- oder Flamenco-Theater bis Butoh.

Vielfalt und die Grenzüberschreitung zu anderen Kunstformen prägt die Entwicklung des Tanzes in den vergangenen Jahrzehnten. Die schillernde Breite prägt auch das 13. Internationale Tempel Tanzfestival, das längst über die Stadtgrenzen hinausstahlt. Mit 15 Veranstaltungen im Mühlburger Kulturzentrum Tempel, dem ZKM und der Kinemathek sowie dem Kulturzentrum Tollhaus breitet es sich mittlerweile über das ganze Stadtgebiet aus.

Das Stammpublikum des Festivals ist inzwischen so groß, dass mehrere Programmpunkte des Festivals wiederholt angesetzt wurden. Dies galt bereits in den Vorjahren für die Lange Nacht der kurzen Stücke, bei der sich am 8. und 9. November in der Scenario-Halle des Tempels die regionale Tanzszene in abwechslungsreichen Häppchen vorstellt. Ebenfalls zwei Mal im Tempel angekündigt ist am 22. und 23. November die italienische Imperfect Dancers Company, der im vergangenen Jahr der Überraschungserfolg des Tanzfestivals glückte und die in diesem Jahr ihre neue Produktion „Madama Butterfly‘s Son“ zeigt.

Von der Eröffnung am 6. November mit dem deutsch-afrikanischen steptext dance project über den Preisträgerabend des 16. Internationalen Solo-Tanz-Theater-Wettbewerbs am 18. November bis zum innovativen Flamenco-Theater von Marco Vargas und Chloé Brûlé am 24. November ist die Scenario Halle mit dem Charme ihres alten Gemäuers das Zentrum des Festivals.

Vom 13. bis 17. November zieht das Internationale Tanzfestival in das mit allen technischen Möglichkeiten ausgestattete Medientheater des ZKM. Diese benötigt es auf alle Fälle, wenn am 13. und 14. Klaus Obermaier und das Ars Electronica Futurelab die zweiteilige interaktive Tanz- und Medienperformance „Apparition“ nach Karlsruhe bringen. Der Regisseur, Choreograf, Komponist und Medienkünstler Obermaier erhielt international viel Lob für seine avancierteste Technologie nutzende Verbindung von Mensch und Maschine. „Ein Setting von ganzheitlicher Schönheit, ein magischer Trip“, befand zum Beispiel die französische Le Monde.

Zum wiederholten Mal ist Johannes Wieland mit dem Tanztheater des Staatstheaters Kassel in Karlsruhe, in diesem Jahr zeigt er am 16. sein Stück „golddigger“, das ein besonders intensives Erlebnis mit tänzerischer Bewegung verspricht.

Choreografen und Tänzer aus Kenia, Uganda, Tansania, Nigeria, Deutschland, Spanien, Frankreich, den USA und Taiwan vereint Stephanie Thiersch am 17. im ZKM mit „Mitumba – Ein Happening“ zu einem transkulturellen Kollektiv, das zeitgenössischen Tanz mit Musik und Schauspiel verbindend nach den Auswirkungen von Mobilität und gesellschaftlichen Transformationsprozessen im Zeitalter der Globalisierung fragt.

Als abschließendes Highlight des diesjährigen Tanzfestivals angekündigt hat sich die Akram Khan Company aus Großbritannien mit ihrem neuen Stück "iTMOi" (in the mind of igor) - einer Homage an „Le Sacre du printemps". Spielort ist am 26. November das Kulturzentrum Tollhaus (siehe Tagestipp). Kein Festival ohne Rahmenprogramm: Begleitend zeigt die Kinemathek am 15. im Studio 3 mit „What Moves You“ einen Film über die eurythmische Bewegungskunst und am 19. zwei Filme mit der gefeierten slowenischen Kompagnie En Knap.

Vom 3. bis 22. sind zudem im Café Vanguarde im Tempel Tanzfotografien von Bernd Hentschel zu sehen, zur Vernissage am 3. November, 18 Uhr, zeigen Patricia Wolf & dancers Ausschnitte aus dem „Outdoor Dance Project“ und Patricia Wolfs neuem Stück „Rhythm inside“.

> 13. Internationales Tempel Tanzfestival 2013, 6. bis 26. November 2013, Kulturzentrum Tempel, ZKM, Studio 3 und Kulturzentrum Tollhaus, Karlsruhe