Es ist Sonntagnachmittag und Lilo Damaschke, geborene Grabowski, hat sich das Tischchen gedeckt. Bei Kaffee und Klosterfrau Melissengeist beginnt sie zu erzählen. Von der Kindheit und der Jugend, von ihrem Gatten Manni, der Preisboxer war, der "Hammer von Großdenkendorf". Der alte Quälgeist ist schon lange tot - nach jahrelangen kleinen und großen Grausamkeiten hat sie den Gatten einfach "sauber durch den Häcksler" gejagt. Jetzt ist er nur noch ein Püppchen, das Lilo nach Belieben in die Tasche stecken kann. Aus Textpassagen von Oliver Bukowski gestaltet die in Stuttgart lebende Schauspielerin Suzan Smadi unter der Regie von Cornelius Gohlke eine neunzigminütige Suada, die in schönem Wechsel schockierend, witzig und komisch ist. Rabenschwarz, doch voller Charme präsentiert Suzan Smadi eine tragikomische Frauengestalt voller Brüche und Facetten. „Ein Panoptikum der kleinen Leute, "Milljöhmäßig" auch sprachlich wunderbar dargestellt, schafft es Suzan Smadi wie selbstverständlich, die 80 Minuten zu füllen, zu erfüllen. Trotz sparsamer spielerischer Möglichkeiten, die ein solcher Monolog nun mal lässt, oder gerade auch, weil sie diese Sparsamkeit nutzt, wird ihre Figur ungemein lebendig, griffig“, hieß es in einer Kritik über die „Hardcore-Komödie für eine Frau und einen Manfred“. > marotte Figurentheater, Karlsruhe, Kaiserallee 11, 21 Uhr