Mal überzieht er Alltägliches mit einer kackbraunen Substanz, dann adelt er Müll durch Goldlack, durch Zeitungsbilder transportierte Emotionen werden zu Gemälden und fotografierte Karlsruhe-Ansichten mit mehr oder weniger skurrilen Kontaktanzeigen kombiniert. Fotografische Serien, Kunstrituale und die Transformation von Werten spielen im konzeptionellen und in seinen Erscheinungsformen von Malerei, Skulptur, Installation, Fotographie und Video äußerst vielgestaltigen Werk des 1954 in Cleveland/Ohio geborenen John Miller ebenso ihre Rolle wie ein kluger Humor, mit denen der auch in Deutschland lebende Amerikaner die alltäglichen Bilder hinterfragt. In der Karlsruher Ausstellung zeigt John Miller erstmals seine „Fußgänger-Bilder“ mit Menschengruppen, die er aus Personen zusammenstellt, die er bei seinen täglichen Foto-Spaziergängen zur Mittagszeit auf Straßen und in Fußgängerzonen ablichtet. Ausgangspunkt der mit brauner Acrylfarbe auf ein graues Gipsgemisch aufgetragenen Malerei ist Millers Beschäftigung mit vermeintlicher Realität und gestellten Szenen in Reality-TV-Sendungen. Das Ergebnis ist ein scheinbar vertrauter Anblick, hinter dem sich eine ganz andere Wirklichkeit verbirgt. Außer den Fußgänger-Bildern zeigt Miller gemeinsam mit dem Japaner Takuji Kogo entstandene Videoarbeiten.
> 14. September bis 2. November 2013, Meyer Riegger, Klauprechtstrasse 22, Karlsruhe, Di bis Fr 12-18 Uhr, Sa, So 13-16 Uhr, geöffnet zum Karlsruher Galerientag am 14.9., 15 bis 21 Uhr