> SA 4.3., 20:00 Uhr,
Kulturzentrum Tollhaus, Schlachthausstraße 1
Das hatte man nicht unbedingt von den Mitbegründern des clubbig-trendigen Vienna Sounds erwartet. Wie ein Debut - gänzlich nur mit dem Bandnamen betitelt kommt denn das neue Album der Wiener Sofa Surfers daher. Dreieinhalb Jahre nach Encounters, einer Platte voller HipHop/Dub-Ausflüge in die finsteren Bereiche der Seele, voll dröhnender Soundtürme und Begegnungen mit verschiedenen Vokalisten, veröffentlichen die Sofa Surfers nun ein Album, bei dem die Computer und Effektgeräte weitgehend ausgeschaltet blieben und nur eine einzige Stimme zu hören ist. Band-Charakter und Reduktion auf das Wesentliche waren angesagt: Wir wollten einen Sound, der sich nicht hinter Effekthaschereien verstecken muss, die Klangquellen sollten relativ nackt dastehen. Was mit Gitarre, Bass, Schlagzeug spärlich beginnt findet seinen überzeugenden Songcharakter schnell durch die warm-angekratzte Soul-Stimme des Sängers, Tänzers und Choreographen Mani Obeya der nach den Stationen London und New York nun in Wien gelandet ist. Sofa Surfers ist eine ungemein kompakte Angelegenheit, melancholisch irgendwie, warm, aber auch düster streckenweise, intim, nicht für spezielle Orte wie den Club oder Zuhause gemacht, sondern erst einmal nur da. Supportet werden die Sofa Surfers von Mauracher aus Tirol, der nach dem in der Elektronikszene vielbeachteten Debut 2002 nun mit Kissing My Grandma ein berührendes Album voll magischer Songs veröffentlichte, bei denen die Stimmen von Maja Racki und Frenk Lebel im Mittelpunkt stehen.