Der seit den 80er Jahren in Paris lebende Pforzheimer ist einer der Pioniere des Computers in der Bildenden Kunst. In der Abkehr von der emotionalen Expressivität der Malerei der 50er Jahre entwickelte sich in den 60ern eine Bewegung, die in Minimal, Konzeptkunst, Op Art und Kinetik rationale Tendenzen aufgriff. In der Auseinandersetzung mit der Ästhetik von Max Bense und frühen Computermusik-Experimenten wechselte Manfred Mohr, der damals auch in der regionalen Jazzszene als Saxophonist wirkte, vom Pinsel zu Computer und Plotter. Der Würfel wurde bald zu seiner Hauptinspiration, aus der er unendliche Variationen von Bildern generierte. Bereits um 1970 fand Manfred Mohr internationale Beachtung und erhielt zum Beispiel 1971 eine Einzelausstellung im Musée d’Art Moderne von Paris. Nachdem Mohr zuletzt vor fünf Jahren in seiner Geburtsstadt mit einer Ausstellung geehrt wurde, ist es nun am Karlsruher ZKM, dem vielfach ausgezeichneten Künstler zum 75. Geburtstag mit einer Retrospektive zu gratulieren.
> 8. Juni bis 1. September 2013, ZKM Karlsruhe, Lorenzstraße 19, Mi bis Fr 10:00-18:00 Uhr, Sa+So 11:00-18:00 Uhr