Deutschland ist eines der waldreichen Länder der Europäischen Union, doch für die Deutschen ist der Wald mehr als nur eine Ansammlung von Bäumen. Seit Anfang des 19. Jahrhunderts wird der Wald als Sehnsuchtslandschaft in Gedichten, Märchen und Sagen beschrieben und überhöht. Für Heinrich Heine war der Wald das deutsche Gegenbild zur französischen Urbanität, später sahen die rechtsgerichteten Bewegungen im Wald den Inbegriff einer deutschen Kulturlandschaft. Auch in heutiger Zeit sind Phänomene wie Waldsterben oder Waldpädagogik emotional besonders stark besetzte Themen. Mit dem Wald der Romantiker, als das Grün seine Unschuld noch nicht im Braunen verloren hatte, beschäftigt sich ein Liederabend mit der Mezzosopranistin Gundula Schneider und Bariton Claus Temps, an dem neben Vertrautem wie dem Eichendorff-Liederkreis von Schumann und Liedern von Brahms und Mahler unter anderem auch die völlig vergessenen volksliedhaften "Thüringer Waldblumen" von Georg Henschel zu hören sein werden. Ira Maria Witoschynskyj begleitet am Klavier. > Musentempel im Kulturzentrum Tempel, Hardtstraße 37a, Karlsruhe-Mühlburg, 19:00 Uhr