Galerie Seuren: Bernhard Jablonski
Um zu erreichen, dass der Betrachter "anders" wahrnimmt, verfremdet Bernhard Jablonski (geb. 1924 in Königsberg, 1976-85 Rektor der FHG Pforzheim) den Ausgangspunkt: Felsen, Gletscher, Wellen, Sand, Landschaftsausschnitte
Beim Betrachten von Jablonskis "Fotografischen Bildern" versagen die gewöhnlichen Methoden der Orientierung bzw. die alltäglichen Mechanismen der Beobachtung und Interpretation von Wirklichkeit. Ganz einfach deshalb, weil die gewöhnlichen und notwendigen Informationen fehlen. Es gelingt beim ersten Blick nicht, das Gesehene in das Koordinatensystem des normalen Sehens einzuorden. Weil Bernhard Jablonski das Reale isoliert und verfremdet, kommt es darauf an, so unbefangen wie möglich zu sehen. "Anderssehen" nennt es der Künstler. Seine Fotografien sind auf eine ganz moderne Art und Weise Ausdruck einer romantischen Innerlichkeit, wie sie z.B. C.D. Friedrich vorschwebte: Authentische Erfahrung von konkreter, unmittelbarer Natur, die im Betrachter da innere, "leibhaftige" Schauen aktiviert. Vorausgesetzt man wartet, was sich zeigt, anstatt zu fragen, was es ist. - FL