Klappeauf - Karlsruhe
Archiv: 05.2013
Verschiedenes Bücher

 

Markus Orths: Irgendwann ist Schluss

Die neuen Erzählungen von Markus Orths kreisen um das Unmögliche und Unabwendbare, um den Tod. In „Shot to Nothing“ etwa verkauft ein Mann sein Leben an einen Mörder. 14 Monate darf er ein Traumleben in einer Traumlandschaft mit Traumfrauen führen, dann ist Schluss, dann soll er erschossen werden. Am Ende bettelt er nicht um sein Leben, er spielt um sein Leben Snooker. Ein altes Motiv in neuem Gewand, knapp, präzise und pointiert erzählt. Orths' Wissen um Traditionen wird nie zur Bildungshuberei, sondern bleibt immer Spiel. Die Erzählungen schrammen knapp an der Realität vorbei, um sich ins Unglaubliche zu steigern. Darin enthalten ist oft eine gute Portion Witz und Sarkasmus, etwa in dem Dialog am Ende des Buches, einem Telefongespräch zwischen alt gewordener Mutter und ihrem Sohn Martin. Es geht Kreuzworträtsel, Sternsinger, Papas Marotten und - irgendwann ist Schluss – den Tod: „Mensch, Martin. Gestern wär Oma hundert Jahre alt geworden. Aber wenn die damals nicht gestorben wär, dann wär die heute auch nicht mehr am Leben.“ maske

Erzählungen, Schöffling & Co, 245 Seiten, 19,95 Euro