Im zweiten Teil der Paradies-Trilogie, deren erster Teil „Liebe“ schon in unseren Kinos gelaufen ist, nimmt der Wiener Ulrich Seidl die österreichische Spielart des Katholizismus aufs Korn an einem – wie sollte es bei ihm anders sein? - extremen Beispiel. Anna Maria nimmt ihr Glaubensbekenntnis ernst, sie rutscht auf Knien betend durch die Wohnung, geißelt sich, wenn sie glaubt, eine Sünde begangen zu haben, und ihren Urlaub nutzt sie dazu, ihre Mitmenschen zu missionieren. Sie hat eine Mission, Österreich soll wieder katholisch werden. Doch eines Tages kommt ihr Ehemann Nabil nach langen Jahren in Ägypten zu ihr zurück, ein Moslem im Rollstuhl, der die Kruzifixe und Papstbilder abhängt und die Erfüllung der ehelichen Pflichten einfordert. Anna Marias Glauben wird auf eine harte Probe gestellt. Der Film erhielt bei den Filmfestspielen in Venedig einen Sonderpreis, wesentlich verkaufsfördernder dürfte allerdings eine Strafanzeige wegen Blasphemie sein
Kinostart: 21.3.