> 12. bis 20. März 2013
Tobias Gohlis, Krimikolumnist der „Zeit“, ist der deutsche Experte für die deutschsprachige Kriminalliteratur. Zur Eröff-nung der 7. Karlsruher Krimitage am Di 12. (20 Uhr) spricht Gohlis über die deutsche Krimiszene, ihre Stärken, ihre Probleme in einem wachsenden Angebot an Unterhaltungsliteratur. Dabei nennt er sicher auch ein paar Kriterien, um gute und schlechte Krimis voneinander zu unterscheiden.
Danach werden in Karlsruhe an den verschiedensten Veran-staltungsorten Krimis für alle Geschmäcker, in allen möglichen Stilllagen geboten, in der Regel in Form von Lese-Häppchen, verabreicht von den Autoren höchstpersönlich. Das ganze üppige Programmangebot ist hier nicht darstellbar. Einige Veranstaltungen sind mit einem kulinarischen Angebot verbunden. Da ist Anmeldung erwünscht ebenso bei den Veran-staltungen im Bereich Jugendkrimi, die sich vornehmlich an Schulklassen richten. Die Einzelheiten verraten der Krimitage-Prospekt, der an vielen Orten ausliegt, und die Webseite www. Karlsruher-krimitage.de.
In der Regel Eintritt frei
Hier geht es vor allem um die Krimilesungen, die jedermann zugänglich sind und für die in der Regel der Eintritt frei ist. Eine Ausnahme von dieser Regel bildet gleich die Lesung von Volker Kutscher am Mi 13. (20.15 Uhr) im Thalia-Buchcafé (Kaiserstr-167). Kutschers Kommissar Gereon Rath ermittelt zu Zeiten der Weimarer Republik, deren Ende im vierten Roman der Reihe, „Akte Vaterland“, naht. Inmitten der Turbulenzen und der Straßenkämpfe im Sommer 1932 ermittelt er in einem politisch brisanten Mordfall.
Den passenden Rahmen für die Lesung des Psychothrillers „Der Sarg“ (Do 14., 21 Uhr) von Arno Strobel bildet der mittelalterliche Gewölbekeller des Musikclubs Nachtwerk (Pfannkuchstr.14). In Köln begräbt ein sadistischer Mörder Frauen beim lebendigen Leib. Wenn sie gefunden werden, sind sie tot. Gleichzeitig wird eine junge Frau von fürchterlichen Albträumen verfolgt.
In der Welt des Theaters spielt Petra Buschs „Zeig mir den Tod“ (Fr 15., 18 Uhr). Ein Schauspieler, der hinter den Kulissen kräftig intrigiert hat, um an die Rolle seines Lebens zu kommen, wird mit der Entführung seiner Kinder konfrontiert. Damit sie freikommen, muss er bei der Premiere vom Text-buch erheblich abweichen. Nicht etwa ein Theater, sondern das reizende Fasanenschlösschen (Richard Willstätter-Allee 2) bildet den Rahmen der Lesung.
Um einen Mörder, der sich in der virtuellen Welt tummelt, um seine Opfer zu finden, geht es in dem Psychothriller “Final Cut“ (Fr 15., 20 Uhr) von Veit Etzold. Der reale Schauplatz der Lesung ist Radio Oriente (Hirschstr.18).
Im Reisebuchladen (Herrenstr.33) gibt Johannes Hucke ein paar Kostproben seines Krimis „Himmelberg“ (Mo 18., 19,30 Uhr) zum Besten, in dem er leibhaftige Winzer und Gastronomen aus Baden in der fiktiven Romanhandlung auftreten lässt. Hauptkommissar Zorn und sein dicker Kollege Schröder sind der Fantasie von Stephan Ludwig entsprungen, einem neuen Stern am Krimihimmel mit einem ausgeprägten Sinn fürs Grotesk-Komische. Exquisit ist der Schauplatz seiner Lesung am Di 19. (18 Uhr), das Schwedenpalais (Hans Thoma-Straße 18), ansonsten das Domizil der Führungsakademie BW.
Mit einer Lesung im Oberlandesgericht (Hoffstr.10) am Mi 20. (20 Uhr) gehen die Krimitage zu Ende. Ein grausamer Mord im Berliner Tierpark steht im Mittelpunkt des neuen Krimis von Elisabeth Herrmann, der Gewinnerin des Deutschen Kri-mi-Preises 2012.
Karlsruhe ist mittlerweile ein weiter Begriff. Das verrät auch die Teilnehmerliste beim Karlsruhe Tag im renovierten Haus Solms, dem Gästehaus der Stadt. Am So 17. lesen dort ab 11 Uhr der ehemalige Karlsruher Revierförster Bernd Leix, die Wahlkarlsruherin Eva Klingler und der Bruchsaler Kurt Lupp, desssen historischer Krimi „Versalzene Geschäfte“ im alten Bruchsal spielt. Aus Bruchsal kommt auch Gabriele Albertini, die nach 14.30 Uhr aus ihren Bruchsal-Krimi „Mord in der Silberhölle“ liest, umrahmt von dem Karlsruher Harald Pflug, der seinen zweiten Krimi „Versteckerles“ vorstellt, dessen Finale passenderweise im Haus Solms handelt, und von dem in Ludwigsburg lebenden Mark-Oliver Bischoff, dessen Thriller „Drachentöter“ in Frankfurt (!) spielt. Zehn Euro kostet der Eintritt jeweils am Vormittag und am Nachmittag, aber dafür gibt es auch Kaffee und Butterbrezel bzw. ein Glas Wein und ein warmes Häppchen. Und das ist, wie oben vermerkt, noch nicht alles, was die Karlsruher Krimitage zu bieten haben. ko.
Siehe auch Tagestipp: 14. 3. Marc Elsberg. Blackout und Tagestipp: 18.3. Jörg Maurer:: Unterholz
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