Auch wenn das Kammerspiel nicht zu den bekanntesten Stücken von Henrik Ibsen zählt, feiert es doch in jüngster Zeit an den bedeutendsten deutschsprachigen Theatern große Erfolge. Dies wohl nicht nur, weil die debakelhafte Familiengeschichte ein glänzendes Futter für großes Schauspielertheater bietet, sondern vermutlich auch, weil das im Bereich einer persönlichen Wirtschaftskrise angesiedelte Stück bestens in unsere Gegenwart zu passen scheint. Dabei geht es letztlich um die Verschwendung und den Missbrauch von Ressourcen im Kapitalismus. Seit acht Jahren hat John Gabriel Borkman seine Zimmer nicht mehr verlassen. Zuvor war er ins Gefängnis gekommen, weil er als Bankdirektor die Gelder seiner Kunden ebenso wie jedes eigene Vermögen verzockt hatte. Seine Frau meidet den Kontakt zu ihm ebenso wie er zu ihr. Beider einzige Hoffnung ruht auf dem gemeinsamen Sohn Erhart. Da als Frau Borkmans Zwillingsschwester Ella erscheint, offenbaren sich die rücksichtslosen Ansprüche aller Familienmitglieder auf den jungen Mann. Foto: JochenKlenk Auch am 2., 10., 17., 23. und 29.. > Theater Baden-Baden, Goetheplatz, 20 Uhr