Wie klingt das Polarlicht, das entsteht, wenn im Winter im Nord- und Südpolarkreis Sonnenpartikel in das Magnetfeld der Erde eintreten, welche Rhythmen bewegen den Teilchenbeschleuniger „Bessy 2” des Berliner Helmholtz Instituts und was geht unter Wasser in einem See? Der österreichische Kontrabassist und Komponist hat - woanders als am Karlsruher ZKM - eine aufwändige, musikalische Laborsituation initiiert, in der er diese Klangwelten mit Computertechnologie in Echtzeit ausgewertet werden und als Partitur für ein Liveensemble dienen. Erforderlich ist hierzu das Zusammenwirken mehrerer öffentlich-rechtlicher Rundfunkanstalten: Die Mitarbeiter des Norwegischen Rundfunks werden in den Lofoten Position beziehen, um dort die natuürlichen Radiowellen der Aurora Borealis mittels VLF-Empfänger einzufangen. Das Deutschlandradio wird den Teilchenbeschleuniger Bessy II im Berliner Helmholtz Zentrum mikrofonieren und der ORF wird am Ufer des oberösterreichischen Attersees mit zwei Hydrofonen zur Stelle sein, um dessen Unterwasserströmungen hörbar zu machen – und das direkt am ehemaligen Komponierhäuschen von Gustav Mahler. Im ZKM werden die Instrumentalisten Michael Moser (Violoncello), Valerio Tricoli (Tonband) und Morten Olsen (Basstrommel) die eingegangenen Daten zum Klingen bringen. Und weil das Nordlicht erst zur fortgeschrittenen Stunde so richtig schnackeln soll, ist das Konzert, das auch live auf SWR2 ars acustica übertragen wird, erste eine Stunde vor Mitternacht zu erleben. > ZKM_Kubus, Karlsruhe, Lorenzstraße 19, 23 Uhr, Eintritt frei