#„Zwei Jahre nach der Katastrophe von Fukushima“
Christoph Köhler eröffnet den Lesemonat März mit einer Rezitation eines weniger bekannten Textes von Peter Handke. 1988 bereiste der österreichische Schriftsteller Japan und hielt seine Beobachtungen und Eindrücke in kurzen, sehr persönlichen Sprachsplittern fest. Auf den Tag genau 23 Jahre vor dem folgenschweren Tsunami vom 11. März 2011 notierte er in Tokio-Asakusa: "Einer der Gründe der (dummen) Sorge: ein Leben ohne Ernstfall ... fast amüsiert es mich inzwischen, zu beobachten, wie die Sorge in mir sich aufbläht...". Einige Anmerkungen lesen sich geradezu wie die erschreckend prophetische Vorwegnahmen der Katastrophe, wie etwa die Notiz vom Rückflug nach Europa: "Die Seele des Menschen, DER Lichtbrecher; und ist die Seele schwach, oder geschwächt, wird das Licht zur Tsunami-Licht-Sturmflut". Kirsten Christmann untermalt die bedeutungsschwangeren Worte mit Flötentönen. peko > Kulturhaus Mikado, Karlsruhe, Kanalweg 52, 20 Uhr