Wer geglaubt hat, rund um den Karlsruher Werderplatz und die dort versammelten arbeitslosen Jugendlichen und Obdachlosen ließe sich keine spannende Geschichte erzählen, hat sich getäuscht. Chris und Frodi, ein arbeitsloses Paar, hat hier Schulden und dort Schulden und ist ständig blau. Frodi geht ins Bett, mit wem sie will und leiht sich einfach mal so das Auto einer Freundin, obwohl sie keinen Führerschein hat. Da sind Verwicklungen vorprogrammiert, zumal sie mit dem Auto einen Rocker über den Haufen fährt und mit dem höchst seriösen städtischen Kulturamtsleiter Hochstuhl ins Bett geht, der eine Vorliebe für Minderjährige hat. „Indianerplatz“ ist Horst Kochs zweiter Roman. Höchst einfühlsam hat Koch seine Figuren skizziert, das Ganze ist spannend bis zur letzten Seite, wird immer mehr zum Krimi bis hin zum Show-Down auf dem „Indianerplatz“. Bei einem Menschenfreund, wie Horst Koch es wohl ist, gibt es allerdings ein Happy End. Wenn auch nicht für Alle. Maske > Horst Koch: Indianerplatz, Roman. Lindemanns Bibliothek, 240 Seiten, 13,80 Euro.
> Termin: Horst Koch liest aus „Indianerplatz“ am 11. Feb, um 20 Uhr im Kulturraum KOHI Werderstraße 47 (Werderplatz)