„Am Pult der Zeit“ > Er schreibt wahrscheinlich die kürzesten Lieder der Welt, Lapsuslieder und Pannensongs, staubtrockene Miniaturen über das Scheitern, Momente, in denen das Leben ein schlechter Witz ist. „Mama, warum hast du dich liften lassen. Papa sucht schon nach dir...“ das ist, vorgetragen zu schmachtenden Klavierakkorden und mit viel Pathos in der Stimme schon der ganze Song. Manches ist nur albern, manches gar tiefsinnig, doch immer schnell auf den Punkt, meist mit jedem neuen Halbsatz aufs Neue überraschend und mindestens einen Hauch poetisch: „Wie ich so in meiner Küche stehe / seh ich die Wolke / und den Tee / Sie ziehen gemeinsam / an keinem Strang.“ Der Träger unter anderem des Deutschen Kabarettpreises und des Herkulespreises der Stadt Klagenfurt ist ein Meister der allerkleinsten Form, des musikalischen Aphorismus sozusagen. Und ein musikalischer Meister sowieso, kein Wunder ist er ja auch studierter Komponist. > Kabarett in der Orgelfabrik, Karlsruhe, Amtshausstraße 17, 20.15 Uhr