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Das Sandkorn

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In den renovierten Räumen des „SANDKORN – Theater & Mehr“ im Theaterhaus in der Kaiserallee 11 trifft man nun seit einigen Wochen die neue Geschäftsführerin Daniela Kreiner. Viel ist passiert seit der Nachricht der Insolvenz des alten Sandkorns im August 2017. Es musste neue Farbe her, nicht nur für die Büroräume, sondern auch für die Theaterräume, das Theaterkonzept, die Geschäftsführung. Mit einer Doppelspitze aus Geschäftsführung und künstlerischer Leitung geht es nun in die neue Phase, die Phase nach dem Ausnahmezustand. Günter Knappe übergibt nun nach eineinhalb Jahren Übergangszeit das Ruder eines gut eingelenkten Kahns an Daniela Kreiner, bleibt dem Sandkorn aber weiterhin als Gesellschafter erhalten. Kreiner selbst ist mit der Kulturwirtschaft gut vertraut, hat lange das Jugendkulturzentrum „Kupferdächle“ in Pforzheim geleitet und auch dort schon Theaterprojekte betreut. Mit ihrer Erfahrung im Theater ging sie dann ans Kammertheater Karlsruhe für das sie fünf Jahre die stellvertretende Leitung übernahm.
Klappe Auf unterhielt sich mit den beiden Geschäftsführenden Daniela Kreiner und Erik Rastetter über das neue Privattheater „DAS SANDKORN – Theater & Mehr“.

Welche Auswirkungen hatte die Insolvenzmeldung für die Positionierung des Theaters in der Kulturlandschaft Karlsruhes?

Erik Rastetter: Durch die Neugründung des Theaters mit ähnlichem, aber leicht abgewandeltem Namen „DAS SANDKORN – Theater & Mehr“, mussten wir bei Null anfangen; die Infrastruktur war weggebrochen, das alte Personal war nicht mehr da. Es war von vorne herein klar, dass das Theater, um auf dem kulturellen Radar zu bleiben, keine komplette Spielzeit aussetzen kann. Mit der Unterstützung von privaten Sponsoren war es möglich unser Ziel zu erreichen, an Silvester 2017 das Spiel wieder auszunehmen. In der Stadt wurde die Nachricht von der Insolvenz schnell verbreitet, die Mitteilung, dass es trotzdem weitergehen wird ist nicht so präsent gewesen. Aber das Sandkorn gibt es noch, nur eben mit neuem Team, neuem Ansatz, neuem Programm. Es ist ein bis heute andauernder Prozess, zu zeigen, wie es im Sandkorn weitergeht und mit der positiven Arbeit des neuen Teams gegen die alte Meldung der Insolvenz anzukämpfen.
Daniela Kreiner: Nicht ohne Grund wurde der Name des Theaters behalten, denn die 60-jährige Geschichte des Hauses und die Innovationen, die die Gründung damals mit sich brachte gehören zum Sandkorn, wie eben auch die Veränderungen und das ganz Neue, das nun im Theaterbetrieb einzieht. Das neue Konzept, das sich klar vom alten abgrenzt zeigt: Das Sandkorn-Theater gibt es nicht mehr, jetzt gibt es „DAS SANDKORN – Theater & Mehr“. Diese Abgrenzung ist uns sehr wichtig. Trotzdem haben wir den Namen nicht umsonst behalten und möchten den innovativen Geist des Hauses erhalten.

Welche Schwerpunkte werden in Zukunft im Sandkorn gesetzt?

Daniela Kreiner: Das Schöne am Sandkorn ist, dass nicht nur das Genre Spaß bedient wird, sondern auch immer wieder ernste Themen aufkommen, die trotzdem mit Leichtigkeit und Humor vermittelt werden. Wir machen Unterhaltung mit Anspruch. Ich freue mich sehr, in Zukunft das Programm auf oberster Ebene mitgestalten zu können. Gleichzeitig ist es mir wichtig die drei Theater des Theaterhauses besser zu vernetzen und die Synergie zu nutzen, die die Nähe dieser Häuser mit sich bringt. Dabei geht es auch um die Optimierung der Infrastruktur im Gebäude selbst. Wir sind dabei eine Trägerorganisation zu gründen, die sich mit Stadt und Hochbauamt diesen Aufgaben widmet. Die drei Theater im Theaterhaus werden gebraucht und sind für die Weststadt eine unverzichtbare Kulturstätte.
Erik Rastetter: Ein Schwerpunkt, den wir beide forcieren, ist das Selbstverständnis als Theatermanufaktur, also einer Produktion, die von der Idee bis zur Premiere aus unserem Haus kommt. Das Stück „Schattenkinder“ und die Revue „Summertime“ sind aktuelle Beispiele dafür. Mit diesem Konzept können wir nicht nur Themen mehr Raum geben, die uns selbst am Herzen liegen, sondern auch den Markt der Eventbespielung auf Anfrage erschließen.

Welchen Herausforderungen musste sich die neue Geschäftsführung bisher stellen?

Daniela Kreiner: Ich habe den großen Vorteil nun schon auf einen fahrenden Zug aufspringen zu können, mein Vorgänger Günter Knappe und das Rettungs-Team des Theaters haben die große Herausforderung des Neustarts bereits gemeistert und ich kann nun mit Innovationen zur weiteren erfolgreichen Theaterarbeit beitragen. Jetzt gilt es durchzustarten. Eine große Herausforderung ist, einen Spielplan zu entwickeln, der gesellschaftspolitisch relevant ist und gleichzeitig viele Besuchende ins Theater lockt. Eine Aufgabe, die ich gemeinsam mit Erik Rastetter gerne annehme.
Erik Rastetter: Mit Daniela Kreiner haben wir jemanden gewinnen können, deren Ideen klar in Richtung Marketing und Werbung gehen und die in diesem Bereich viele und gute Impulse bringen wird, damit eben auch Stücke, die thematisch ihre Berechtigung haben wahrgenommen werden und ein breites Publikum erreichen.

Welche Zukunftsvisionen gibt es für das neue Sandkorn?

Erik Rastetter: In der Zukunft soll die Infrastruktur in und um das Theaterhaus deutlich verbessert werden. Wir brauchen ganz pragmatisch mehr Lager- und Probeflächen, bessere haustechnische Versorgung und auch die Gastronomie ist ausbaufähig. Ich wünsche mir, dass die fruchtbare und gute Zusammenarbeit mit Stadt und privaten Förderern ebenso konstruktiv weitergeführt werden kann, wie sie in den Zeiten der Krise begonnen wurde.
Daniela Kreiner: Durch bauliche Veränderungen sollen das Foyer und die Räumlichkeiten an sich großzügiger und publikumsfreundlicher werden. Das Theaterhaus und das Sandkorn sollen für den Begriff Theatermanufaktur wegweisend werden und sich in Karlsruhe und Region so verankern, dass die Menschen wissen, hier gibt es gute Qualität, Spaß und Unterhaltung mit Anspruch, egal was gespielt wird.

Sandkorn im Theaterhaus

Kaiserallee 11

76133 Karlsruhe

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